Wie gut, dass wir einander haben

Erstellt am 01.07.2022

Jubiläums-Sommerfest betont Zusammenhalt in Hüstener Gemeinde

Austausch und Begegnung nach entbehrungsreicher Zeit: Am Treffpunkt Infomobil der Diakonie Ruhr-Hellweg kamen Pfarrerin Ulrike Rüter, Presbyteriumsvorsitzende Beate Ulrich, Diakoniepresbyterin Iris Kraus, Nettworkerin Lena Korf und Udo Sedlaczek von der Diakonie-Gemeindebetreuung zusammen.

Von Frank Albrecht

Hüsten. 100 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Hüsten, 100 Jahre Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit. Unter dem dazu passenden Motto „Gut, dass wir einander haben!“ fand in der Kirche auf dem Mühlenberg das Jubiläums-Sommerfest der evangelischen Christen aus Hüsten statt. Pfarrerin Ulrike Rüter konnte sich dazu über ein gut gefülltes Gotteshaus und über die Erleichterung der Besucher freuen, nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit wieder gemeinsam feiern zu können. Buchstäblich zur Feier des Tages wurden die neuen Leider auf dem Liedzettel gemeinsam mit Kantorin Annika Eisenberg vor dem Beginn des Gottesdienstes eingesungen und alle eingeladen, sich kräftig einzubringen.

Mit dem Eröffnungslied „Es ist gut, dass du da bist, es ist gut!“ war für die Gemeinde zugleich auch der Kurs von Gottesdienstfeier und Gemeindesfest vorgegeben. In der Lesung nach Psalm 47, der von der Vorsitzenden des Presbyteriums Beate Ulrich vorgetragen wurde, waren alle Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen eingeladen: springend und klatschend wurde Gott zugejubelt und der schöne Tag gefeiert.

Mit der Erzählung in Form einer Bildergeschichte, die von zwei Frauen gelesen wurde und von einem Gelähmten, seinen Freunden und Jesus berichtete, wurde das Motto der Zusammenkunft „Gut, dass wir einander haben“ noch weiter getragen. Die Geschichte, bei der Freunde einen Gelähmten bis vor Jesus getragen haben, wurde im Anschluss vor dem Altar nachgespielt: Mit einer richtigen Trage erlebten Kinder, wie schwer eine Unterstützung von Freunden wirklich sein kann, die zuvor in der Bildergeschichte beschrieben wurde.

Weiter am roten Faden des Familiengottesdienstes zum Gemeindefest entlang, sponn Pfarrerin Ulrike Rüter ihre „Gedanken zum Mitnehmen“. Wie schön es sei, echte Freunde zu haben, die sich für einander in Zeug legen und, wie es wäre, wenn sich alle Menschen füreinander engagieren würden. Sie erzählte der Gemeinde von Menschen, sich auch in der Corona-Zeit um andere gekümmert haben und für bekannte und fremde Menschen Fahrdienste übernommen haben: Helfen, ohne ein Aufheben davon zu machen!

 „Jeder ist hilfsbedürftig, jeder kann helfen“, sagte Pfarrerin Rüter in ihren Gedanken, jeder sei Nehmender und Gebender zugleich. Auf dem Weg zu Jesus sei zu erkennen, dass viele ungefragt und selbstverständlich aktiv werden. „Ich wünsche mir, dass wir aufmerksam für andere werden“, ermutigte Ulrike Rüter ihre Gemeinde.

Mit den Fürbitten, in denen für den – weiteren – Zusammenhalt in der Gemeinde, aber auch für die Menschen in der Ukraine und die durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise in Not geratenen Menschen gebetet wurde, leitete Pfarrerin Rüter zum Gedanken der Diakonie über, der immer schon die Arbeit in der evangelischen Kirche begleitet habe.

Die Diakoniepresbyterin Iris Kraus griff zum Abschluss des Gottesdienstes die Gedanken auf und erinnerte genau daran: Die Diakonie habe sich in ihrer Geschichte schon immer um kranke und alte Menschen gekümmert, heute sei der Aktionsradius in der herausfordernden Welt noch größer geworden. „Diakonisches Handeln ist ein bewährtes Mittel, um auf den Egoismus in der Gesellschaft zu reagieren“, sagte Iris Kraus.

Auf dem Kirchplatz vor der Kreuzkirche hatte die Diakonie Ruhr-Hellweg zum Gemeindefest ihr Infomobil aufgebaut und bekräftigte das Gesagte mit Informationen zu ihrer Arbeit in Gesprächen. Zusammen mit Udo Sedlaczek, der für Gemeindearbeit und Fundraising bei der Diakonie zuständig ist, sorgte auch „Nettworkerin“ Lena Korf für die Angebote am Infomobil. Würstchen und Getränke auf dem Kirchplatz, aber auch Kaffee und Kuchen am und im frisch umgebauten und sanierten Gemeindehaus luden die Kirchgänger und weitere Gäste zur Vorsetzung des Festmottos „Gut, dass wir einander haben!“ ein.

Und wie es sich für ein Gemeindefest gehört, war mit dem Stelzenläufer und Zauberer Pompitz auch für den Spaß bei den jüngsten Gästen gesorgt. Im Garten des Gemeindehauses hatte das Team vom Evangelischen Regenbogenkindergarten die Betreuung übernommen und sorgte für kurzweilige Spaßangebote wie mit der Riesen-Kugelbahn, die fertig aufgebaut im Gemeindegarten auf Bespielung wartete.

Kirche zum Mitmachen beim Gemeindefest in Hüsten im Selbstversuch: Wie schwer ist die Unterstützung von Freunden in Not wirklich?

Der Posaunenchor der Ev. Kirchengemeinde Hüsten spielte die neuen Lieder zum Jubiläumsgemeindefest unter der Leitung von Kantorin Annika Eisenberg.

Spiel und Spaß auch für die jüngsten Gäste in Hüsten: Stelzenläufer und Zauberer Pompitz unterhielt bei der Kinderbetreuung durch den Ev. Regenbogenkindergarten in Hüsten.