Licht ins Dunkel gebracht

Erstellt am 08.07.2022

In Hofgeismar stellten sich Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg gemeinsam die Frage nach Identität und Zukunft

Gemeinsamer Aufbau eines Lichterlabyrinths an Tag zwei der Pfarrklausur

Von Julie Riede

Hofgeismar. Ziemlich genau 48 Stunden dauerte die Pfarrkonferenz des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg. 48 Stunden des Kennenlernens, des Austausches, der Gemeinschaft, der Arbeit – es gab Raum für Kreativität, neue Impulse und auch die Entspannung und der Spaß kamen nicht zu kurz.

Im Mittelpunkt des Aufenthaltes in der Evangelischen Akademie in Hofgeismar standen die Fragen nach Identität und Zukunft des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg und seiner Pfarrerinnen und Pfarrer. Auch die Entwicklung im Pfarramt wurde thematisiert – vor dem Hintergrund, dass die Westfälische Landeskirche sich in ihrem Zukunftsprozess nicht nur mit sinkenden Mitgliederzahlen, sondern auch mit einem Nachwuchsmangel im Pfarrberuf auseinandersetzen muss. Synergien nutzen, besser zusammenarbeiten, vorrausschauend planen, das setzten sich die Teilnehmer*innen am Ende der Tagung als Ziel. Gut 30 Pfarrer*innen hatten sich mit Spannung zu diesem Termin aufgemacht.

An Tag eins führte Pfarrer Martin Vogt aus Sundern durch eine Kennenlernrunde. Nach der Fusion der Kirchenkreise 2019 war es aufgrund von Corona zu keiner Pfarrklausur gekommen; bei Pfarrkonferenzen fehlte die Zeit für ein echtes Kennenlernen – unverzichtbar allerdings für die gemeinsame Identitätsfindung zweier Kirchenkreise, die so lange eigene Wege gegangen waren.

Am Abend des ersten Tages stand ein Konzert auf dem Programm: Theologie in Reimform – ein ganz besonderes Highlight, das Jacob Schilling aus Münster den Anwesenden präsentierte.

Nach Andacht und Frühstück stand an Tag 2 die Erarbeitung der Frage „Was zeichnet uns aus“ im Fokus. Persönliche Stärken, Mission, Potenzial und Umfeld wurden von den Teilnehmer*innen analysiert. Referent Hubertus von Stein führte routiniert durch die Fragestellung. In einem sogenannten „Open Space“ standen am Nachmittag verschiedene Schlüsselthemen der Zukunft zur Debatte, denen man sich zunächst in kleinen Gruppen und später in großer Runde widmete.

Nach der Arbeit folgte am Abend das Vergnügen: beim „Bunten Abend“, durch den nonchalant Pfarrer Christian Casdorff führte, ließ man der Kreativität freien Raum, ein eindrucksvolles Potpourri zeigte die Vielfalt der teilnehmenden Pfarrerinnen und Pfarrer beim gemeinsamen Musizieren, Malen und schauspielerisch-reimenden Darstellungen.

Ein weiteres Highlight war der gemeinsame Aufbau eines Lichterlabyrinths am späten Abend, das noch bis in die Nacht hinein für Staunen und Bewunderung sorgte und vielen in Erinnerung bleiben werde, so das Feedback am Tag der Abreise.

„Ich habe Kraft geschöpft in den Tagen hier“, so eine der Rückmeldungen am Ende der Veranstaltung, und ein weiterer Teilnehmer sagte: „Ich hatte keine große Lust, herzukommen – der Termin war auch recht ungünstig, kurz vor Beginn der Ferien – nun bin ich glücklich, hier gewesen zu sein“. Und eine weitere Teilnehmerin vermeldete: „Ich habe wieder richtig Lust bekommen, an die Arbeit zu gehen, ich bin motiviert und weiß, ich bin mit meinen Brüdern und Schwestern nun in engerem Austausch, ich bin nicht allein mit meinen Sorgen und Fragen.“ Rückmeldungen, die Superintendent Dr. Manuel Schilling „stolz und froh machen“, wie er sagte.

Echter Hingucker: das Lichterlabyrinth. Fotos: Julie Riede

Dosenwerfen beim Kennenlernen an Tag eins sorgte für Erheiterung

Jacob Schilling bei seiner Darstellung aus Lyrik und Musik: Theologie in Reimform

Für was steht der Kirchenkreis? - eine von vielen Fragen, für die in workshops Antworten gesucht wurden.