Nicht nur kurzfristige Effekte

Erstellt am 02.09.2022

Für Kirchengemeinde Lippstadt geht es beim Energiesparen um langfristigen Klimaschutz

Presbyteriumsvorsitzender Alexander Tschense sieht im Energiesparen auch einen langfristigen Beitrag zum Klimaschutz. Foto: Hans-Albert Limbrock

Lippstadt. Für die Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt stand die Woche ganz im Zeichen des Themas „Energie". Zum Beginn der Woche hat sich der Vorsitzende des Presbyteriums, Alexander Tschense, mit einer Videobotschaft an die Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Gemeindeglieder gewandt. Seine Botschaft: Wir müssen Energie sparen; jede und jeder kann dabei helfen.

Für die Kirchengemeinde ist das im Moment natürlich eine Frage des Geldes. Doch die Diskussion im Presbyterium hat auch gezeigt, dass es den Presbyterinnen und Presbytern nicht nur ums Sparen geht. Die derzeitige Diskussion um das Einsparen von Energie sollte aus Sicht des Presbyteriums vor allem unter dem Aspekt des Klimaschutzes geführt werden. Eine kurzfristige Reduktion des Energieverbrauchs hilft zwar der aktuellen Haushaltssituation, ist aber im Sinne der Bewahrung der Schöpfung keine nachhaltige Maßnahme. Aus diesem Grund ist die konsequente Umsetzung der Grundgedanken des Klimaschutzkonzeptes des Kirchenkreises, wie vom Presbyterium bereits im Mai letzten Jahres beschlossen, unumgänglich. Dafür wurden im Haushalt 2022 extra Mittel vorgesehen.

Zur kurzfristigen Reduktion des Energiebedarfs beschloss das Presbyterium die folgenden Maßnahmen: Anpassung der Raumtemperatur in Kirchen  für Gottesdienst auf 16 Konzerte auf 18 Grad, Anpassung der Raumtemperatur in Gemeindehäusern und im Jugendtreff Shalom auf maximal 19 Grad während der Nutzungszeiten. Technik-, Lagerräume und Flure sollen nach Möglichkeit gar nicht geheizt werden.

Außerdem geplant: Reduktion der Präsenzzeiten im Gemeindebüro bei Beibehaltung der telefonischen Erreichbarkeit mit Beginn der Heizperiode, nach Möglichkeit Nutzung von „Teams“ für Gespräche und Sitzungen,  Reduktion der Außenbeleuchtung der kirchlichen Gebäude,  Abschalten der Beleuchtung von Schaukästen in der Zeit von 22 bis 8 Uhr und Abschalten der Beleuchtung von Kirchen in Absprache mit der Stadtverwaltung.

Besonders weitreichend ist der Beschluss, die Gottesdienste mit Beginn der Heizperiode in die Gemeindehäuser zu verlegen. Eine Ausnahme stellen große Gottesdienste wie z.B. Vespermusiken oder Weihnachten dar.

„Es ist uns bewusst, dass die Maßnahmen nicht uneingeschränkt Freude hervorrufen werden. Wie für jeden Privathaushalt geht es aber auch für die Gemeinde darum, die Kosten auf einem bezahlbare Nivea zu halten.", fasst Tschense die Diskussion zusammen.

Einen Ausblick auf nachhaltige Maßnahmen gab Daniel Siekmann, Klimaschutzbeauftragter der Kirchengemeinde. Er berichtete von Planungen auf den kirchlichen Gebäuden PV Anlagen zu installieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den großen Flächen. „Wir freuen uns über die Signale der Landeskirche, auch denkmalgeschützte Gebäude bei dieser Diskussion nicht auszunehmen", beschreibt Siekmann die Situation. „Es zeigt deutlich, dass die Zeichen der Zeit erkannt wurden." Für Lippstadt werden so auch die historischen Gebäude wie z. B. das Stift Cappel in den Blick genommen, wo eine PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 60 KWp Platz finden könnte.