Von SommerUni zu blauen Ufern

Erstellt am 29.09.2022

Angebote in der Evangelischen Erwachsenenbildung im südlichen Kirchenkreis

Marina Jenkner und Susanne Schulze vor der Christus-Kirche. Fotos: Simone Pfitzner

Von Simone Pfitzner 

Meschede. In diesem  Sommer bot die Evangelische Erwachsenenbildung in Meschede zwei unterschiedliche, aber gleichsam spannende Veranstaltungen an. Zum Beginn des Sommers  konnte die lang geplante „SommerUni“ mit Vorlesungen zu „Theologie - Wissenschaft - Glauben“ stattfinden. In entspannter, heiterer Atmosphäre wurde bei den verschiedenen Vorlesungen die Kirchengeschichte durchforstet, Quantensprünge vollzogen und die Unendlichkeit bereist.

Die Teilnehmenden kamen auf dem UniCampus zu einzelnen Vorträgen zusammen, nutzten intensiv die Möglichkeit, sich über das Gehörte auszutauschen und konnten sich mit Snacks und Getränken auch leiblich stärken. Auffallend war, dass die Vorträge, die fächerübergreifend waren bzw. Theologie mit anderen Wissenschaften ins Gespräch brachte, die begehrtesten waren. Und dies bei Jung und Alt. Der jüngste Teilnehmer war gerade mal acht Jahre - aber absoluter Experte in Sachen Quantenphysik und Mathematik.

Andere kamen in der Hoffnung, endlich die schwierigen Themen zu verstehen,  die bisher einem Buch mit sieben Siegeln glichen. Oft war zu hören: „SommerUni - das wollte ich mir mal gönnen!

Zum Ende der Veranstaltungsreihe nahm Marina Jenkner, der Autorin des Romans „Blaue Ufer“, die Besucher:innen durch Ihre Lesung mit in die Welt und die Erfahrungen einer von Missbrauch Betroffenen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema sexualisierte Gewalt hat im Kirchenkreis eine hohe Priorität, die Lesung bot den Hörer:innen auf unterhaltende Weise einen leichten und lebendigen Zugang zu einem schweren, berührenden und oft betroffen machenden Thema.

Dass Marina Jenkner keine Unbekannte im Kirchenkreis ist, sondern aus Lesungen zu ihren vorher erschienen Büchern wie „Die Unwillkommenen“ bereits bekannt ist, erleichterte den Zugang für die meisten  Besucher:innen. Im anschließenden Austausch über das Gehörte meldeten die Teilnehmenden u.a. zurück: „Besonders berührt hat mich, etwas über das Seelenleben einer Missbrauchten zu erfahren.“ Und: „Ich kann die Sprachlosigkeit jetzt besser nachvollziehen.“

Die Organisatorinnen beider Veranstaltungen Susanne Schulze, Leiterin der Erwachsenbildung in Meschede, und Simone Pfitzner, Seelsorgereferat und Synodalbeauftragte für den Umgang mit sexueller Gewalt, ziehen ein positives Fazit. Die Vorarbeiten für die Veranstaltungen haben sich in Hinblick auf die Erfahrungen und die positiven Rückmeldungen gelohnt.

 

Selbst ein Beinbruch konnte Dr. Jadwiga Sakwa-Gempf nicht darin hindern, ihren Vortrag zu halten.