Aus dem kalten Warstein ins sommerliche Südafrika: Ein Vortrag machte es beim Frauentreff möglich.
Von Dorothea Richter
Warstein. Sie hatte sich vorgenommen „ein Lächeln mitzubringen, um davon anderen etwas weiterzugeben“. Auf Einladung des Evangelischen Frauentreffs Warstein berichtete Bettina Preis-Rüther in einer Diashow über ihren viermonatigen Aufenthalt in Südafrika. Fast zwei Stunden lang nahm sie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im Philipp-Melanchton-Haus mit in das faszinierende „Land der Gegensätze, der bunten Farben und Vielfalt“.
Im letzten Jahr machte sich die 56-jährige Warsteinerin, die beruflich als Förderschullehrerin tätig ist, anlässlich eines Sabbat-Halbjahres zusammen mit ihrem Lebenspartner auf den Weg nach Südafrika, um Land und Leute kennenzulernen. Das erste Ziel, die Hauptstadt Kapstadt war nach etwa zehn Stunden Flug erreicht und stellte verkehrstechnisch aufgrund des Linksverkehrs eine echte Herausforderung dar.
„Das haben wir schnell gemeistert“, erzählte Bettina Preis-Rüther, war doch der erste und alle nachfolgenden Eindrücke einfach nur überwältigend: „Eine große Landschaft mit viel, viel Platz, wunderschönen Aussichten auf den berühmten Tafelberg, riesige Bäume und seltene Pflanzen, schroffe Felsen, steile Klippen, interessante Tierarten, darunter die so genannten 'Big Five' in den bekannten Nationalparks - und vor allem überall sehr nette, freundliche Menschen.“
Kapstadt sei eine riesige Millionenstadt, die mit ihrer „westlichen Orientierung“ besonders bei Urlaubstouristen sehr beliebt ist. Ins Schwärmen kam die Globetrotterin bei der ausdrucksvollen Schilderung der Lichtverhältnisse in Südafrika: „Die Sonnenauf- und untergänge sind ein einzigartiges Farbenspiel.“ Auf ihrer weiteren Reiseroute, unter anderem zum Kap der Guten Hoffnung gesellten sich die fantastischen Küstenlandschaften vom Atlantik und Indischem Ozean noch dazu. Aufmerksam lauschten die Besucher des Frauentreffs den Ausführungen von Bettina Preis-Rüther und tauchten ein in die bunten Bilder, die sich auch im städtischen Leben der Bevölkerung widerspiegelten.
Besonders angetan war die Warsteinerin von den unterschiedlichen Sprachen des Landes, elf an der Zahl, „die zwölfte wird als Gebärdensprache angeboten“, erzählte sie und gewährte einen kleinen Einblick in ihren Beruf als Förderschullehrerin, „das ist ja auch mein Herzensthema“. Überhaupt, so Preis-Rüther, Bildung sei das Stichwort in dem Land der Regenbogennation, in dem leider eine hohe Arbeitslosigkeit herrsche.
„Der mediale Fortschritt ist dort aber erstaunlich weit, teilweise weiter als bei uns. Alles läuft über WhatsApp, Post kommt dort gar nicht mehr an.“ Ein bitterer Wermutstropfen in dem „schönen Fleckchen Erde“ sei die hohe Quote an Gewalttaten, besonders von Frauenmorden und unansehnlichen Müllansammlungen in öffentlichen Parks und Anlagen.
Sie sei aber guter Hoffnung, gab die Referentin zu verstehen, dass mit den besseren Bildungschancen junge Menschen eine gute Zukunftsperspektive bekämen und irgendwann auch die letzten Probleme der Apartheid überwunden würden. Letztes Jahr im Mai, hieß es für Bettina Preis-Rüther „back to germany“. Zurück in die vertraute Heimat, wo sie auch in der Evangelischen Kirche zu Hause ist und sich hier oft und gerne einbringt. So leitet sie unter anderem zusammen mit einem Team der katholischen Kirche die alljährliche „Ökumenische Kinderbibelwoche“ in Warstein. Am Ende ihres interessanten Vortrages erhielt nicht nur sie begeisterten Applaus, sondern auch das „Land der Gegensätze, der bunten Farben und Vielfalt - Südafrika“.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten sich sehr zufrieden: Dankbar und mit einem „Lächeln im Gesicht“ machten sie sich auf den Heimweg.
Monika Lenz (Leitung Frauentreff) bedankte sich bei Bettina Preis-Rüther für den gelungenen Vortrag. Fotos: Dorothea Richter