Rettung durch die Totenglocke

Erstellt am 09.12.2022

Beiern der Glocken in St. Severin Schwefe mit viel Musik vom Verein der Freunde und Förderer

Die Sängerinnen der Gruppe Kontrapunkt unter der Leitung von Georg Twittenhoff, begeisterten die Zuhörer und Zuhörerinnen.

Von Sandra Goerdt-Heegt

Schwefe. Der Förderverein hatte eingeladen, und alle kamen. Und so stand die Freude über den großen Zuspruch zu dieser Zusammenkunft bei einer Andacht zum traditionellen Beiern nach langer Corona-Pause dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer von St. Severin Schwefe, Eric Tankink, unübersehbar ins Gesicht geschrieben. „Es ist so toll, diese Kirche endlich wieder einmal so zu sehen, ich kann nur Danke sagen, dass Sie alle gekommen sind.“

Prädikant Alexander Baimann rückte mit seinen Texten auch die Tradition des Beierns in den Fokus. Die Geschichte, die dahintersteckt und die nachweislich bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, gab es während der Andacht ausführlich dargestellt in Text und Gesang. Die Sängerinnen der Gruppe Kontrapunkt unter der Leitung von Georg Twittenhoff, begeisterten die Zuhörer ebenso wie die Musiker des Posaunenchores, die vor der Kirche mit ihren Klängen das Beiern ankündigten, und Michaela Horstmann an der Orgel.

Es war, so erzählt es die Geschichte, damals die Totenglocke, die einer Nonne aus dem Kloster Paradiese, die sich im dichten Schneegestöber im Wald verlaufen hatte, den rechten Weg in das Dorf Schwefe wies, und sie damit vor dem sicheren Erfrierungstod bewahrte.

„Es ist ganz großartig, dass wir heute soviel Musik dabeihaben“, so Baimann, „wir freuen uns sehr darüber, dass alle spontan zugesagt haben, hier mitzumachen.“ Nach der Andacht war bei Glühwein, Punsch und leckeren Plätzchen noch ausreichend Zeit und Gelegenheit, sich auszutauschen und mit einander ins Gespräch zu kommen. „Auch das hat uns allen so lange gefehlt“, war sich Tankink sicher.

Für alle, die nach wie vor für einen persönlichen Gruß an Familie und Freunde doch lieber eine Karte anstelle einer Whatsapp wählen, hatten Friedgard Röhrig van Norden und Alexander Baimann sehr gute Nachrichten. Die beiden haben eine neue Kollektion Grußkarten aufgelegt, die nun für den guten Zweck, die Arbeit des Fördervereins, käuflich erworben werden können. „Und die Projekte, die wir fördern müssen, gehen uns ganz sicher nicht aus“, so versicherte Tankink. Schließlich gebe es bei einem so großen Gebäude wie einer Kirche immer etwas, das repariert, saniert oder schlicht verschönert werden muss.

Eine neue Kollektion an Grußkarten steht jetzt wieder zur Verfügung. Fotos: Sandra Goerdt-Heegt