Das Ende einer Ära

Erstellt am 16.12.2022

Abschied vom Gemeindebrief der Evangelischen Kirche Warstein

Der engagierte Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit hat sich nach der Einstellung des Gemeindebriefes alternative Möglichkeiten überlegt, die Gemeinde mit Informationen zu versorgen (von links): Waltraud Tingelhoff (Verteilerin), Karola Haverbeck (Gemeindesekretärin), Karin Mühlenhoff (Verteilerin), Ingrid Knop (Verteilerin). Foto: Gerd Richter

Von Dorothea Richter

Warstein. Viele Jahre hat der Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Warstein seinen Gemeindegliedern treue Dienste geleistet. Ende November ist nun aber leider die letzte Ausgabe „Unsere Gemeinde“ erschienen. Damit hieß es für Warsteins Evangelische Christen Abschied nehmen von einer sich über lange Zeit bewährten Tradition, kirchliche Nachrichten direkt ins Haus zu bekommen.

Gemeindebriefe der einzelnen Pfarrbezirke, nämlich Warstein, Belecke und Rüthen, gab es schon eine ganze Weile. Seit Dezember 2005 erschien  ein gemeinsamer: zunächst quartalsweise, ab 2013 drei Mal im Jahr. Für die Gestaltung trafen sich regelmäßig sechs Teammitglieder des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit zu den Redaktionssitzungen. Ihr Aufgabenkatalog erstreckte sich vom Planungsentwurf, der Aufstellung sämtlicher Termine und Veranstaltungen, über die unterschiedlichsten Geschichten, Artikeln, Bildern und Buchvorstellungen, bis hin zu detailgetreuen Gottesdienstplänen und einem ansprechenden Layout.

Zahlreiche Zusteller  und Zustellerinnen in den einzelnen Ortschaften sorgten anschließend dafür, dass der fertig gedruckte Gemeindebrief pünktlich in den Briefkästen der Gemeindeglieder landete. Immerhin wurden  auf diese Weise etwa 4000 Haushalte kostenlos mit dem DIN-A 5 Heftchen erreicht.

Die Verteilung nahmen die Ehrenamtlichen gern wahr, die sie gleichzeitig mit einem Spaziergang oder einer Fahrradtour „an der frischen Luft“ verbinden konnten.  Nicht selten ergaben sich auch wertvolle Begegnungen zwischen Gebern und Empfängern, die hie und da bei einer Tasse Kaffee in einem gemeinsamen Gespräch mündeten. Da wurde auch schon mal der Inhalt des neuen Gemeindebriefes „durchforstet“, oder sich nach dem persönlichen Befinden erkundigt. Für viele ältere Gemeindeglieder, die nicht mehr in der Lage sind, die Gottesdienste zu besuchen, war das eine willkommene Abwechslung.

Leider hat in den letzten Jahren die Zahl der Zusteller und Zustellerinnen des Gemeindebriefes, oft altersbedingt, immer weiter abgenommen. Neue Austräger haben sich trotz aller Bemühungen, zum Beispiel durch Aufrufe oder persönliches Nachfragen, nicht gefunden. Hinzu kam, dass viele  Gemeindeglieder signalisierten, dass sie „eine Papierform des Gemeindebriefes nicht mehr benötigten“, da sie ihn auf der gemeindeeigenen Homepage lesen würden.

Trotz aller Wehmut über das Ende der Gemeindebrief-Ära hat sich der Arbeitskreis für Öffentlichkeitsarbeit eine Alternative überlegt. Künftig sollen alle Informationen über die bereits vorhandene „Monatsinfo“ zur Verfügung gestellt werden. Geplant ist eine höhere Seitenanzahl, auf der Titelseite erscheint aber nach wie vor das vertraute Logo mit dem  blauroten Schriftzug „Dem Glauben ein Zuhause“.

Fortan ist die „Monatsinfo“ auch auf der Info-Mail der Evangelischen Kirchengemeinde Warstein einsehbar. Für diejenigen, die in der digitalen Welt nicht zuhause sind, ist sie weiterhin als  gedrucktes und geheftetes Exemplar zum Mitnehmen erhältlich und zwar an den  Auslegestellen Warstein: Martin-Luther-Kirche und Philipp-Melanchton- Haus. Belecke: Christuskirche und Jugendhaus Paul-Gerhard-Haus. Rüthen: Apostelgemeindehaus.

Wer möchte, kann die gedruckte Ausgabe auch gern  abonnieren (zehn Euro jährlich) und bekommt sie dann regelmäßig zugesandt. Für die Verteiler des Gemeindebriefes veranstaltet das Presbyterium im neuen Jahr eine „Dankeschön-Feier“ im Philipp-Melanchton-Haus und zwar am Dienstag, 17. Januar.