Petrispatzen sind flügge

Erstellt am 16.12.2022

Kinderchor feiert Heiligabend beim Krippenspiel seine Premiere

Bettina Casdorff und Annette Elisabeth Arnsmeier leiten nicht nur den Chor, sondern sind auch beim Aufwärmprogramm selbst munter dabei. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Von Hans-Albert Limbrock

Soest. Vom Sport her kennt man das. Da macht man sich vor Spielen und Wettkämpfen warm; dehnt und streckt die Muskeln, um Höchstleistungen zu bringen und Verletzungen zu vermeiden. Aber vor dem Singen? „Doch, doch. Unbedingt“, versichert Petri-Kantorin Annette-Elisabeth Arnsmeier und ist zusammen mit Bettina Casdorff mit Eifer dabei, während die über dreißig Kinder, die sich im Petrushaus eingefunden haben, ihren Anweisungen folgen.

„Und jetzt der Hampelmann“, gibt Casdorff vor,und die Jungen und Mädchen klappen Arme und Beine auseinander, wie man das halt von einem Hampelmann erwartet. „Als nächstes die Hühnerleiter.“ „Und dann noch der Seufzer.“

Nach knapp zehn Minuten sind die jungen Sängerinnen und Sänger locker genug, um nun mit dem eigentlichen Proben beginnen zu können. Der Lippstädter Autor, Musiker, Liedermacher und Komponist Reinhard Horn hat mit seinem Buch „Mitten in der Nacht“ die Vorlage für das Krippenspiel geliefert, das Heiligabend seine Premiere in der Petrikirche feiern wird.

Nach den Herbstferien haben Arnsmeier und ihre MitstreiterInnen damit begonnen, in den Soester Grundschulen sowie in Ampen Werbung für das Projekt zu machen. Arnsmeier: „Fast vierzig Kinder sind dann zur ersten Probe direkt nach Kirmes gekommen. So viele Kinder brauchen wir aber auch. Krippenspiel zieht einfach immer.“ Fast alle sind dabei geblieben. Zuletzt waren die Reihen ein wenig gelichtet. „Auch wir“, so Bettina Casdorff, „sind von der Erkältungswelle nicht verschont geblieben.“

Achtmal wurde insgesamt geprobt. Auch ein wenig Stimmbildung – wie bei einem Erwachsenenchor – gehörte mit zum Probenprogramm. „Kinder müssen ihre Stimme erst einmal ertasten“, weiß die erfahrene Chorleiterin Arnsmeier, die auch die Kantorei an St. Petri leitet, um die besondere Herausforderung bei der Arbeit mit Kindern. „Das ist etwas anderes als das Proben mit Erwachsenen“, schmunzelt Arnsmeier mit Blick auf den „bunten Hühnerhaufen“. „Das Schöne ist, dass Kinder unheimlich schnell lernen. Einige von ihnen sind ja erst fünf Jahre und können noch nicht richtig lesen; trotzdem beherrschen sie die Texte.“

Casdorff und Arnsmeier haben die Hoffnung, dass es nicht bei dem einen Auftritt an Heiligabend bleibt. „Wäre schön, wenn daraus wieder ein richtiger Kinderchor werden würde. Mal schauen, wie es nach Weihnachten weiter geht.“ Der Anfang dafür ist in jedem Fall gemacht.

Der Familiengottesdienst in St. Petri mit Krippenspiel und Kinderchor ist Heiligabend um 15.30 Uhr.