Kirchengemeinde erfindet sich neu

Erstellt am 11.11.2022

Entwidmung der Christuskirche und Einweihung von Gemeindezentrum und Emmauskirche

Entwidmung der Christuskirche und Einweihung von Gemeindezentrum und Emmauskirche.

Von Hans-Albert Limbrock

Geseke. Wenn etwas anders, wenn etwas neu wird, wenn nichts mehr so sein wird, wie es einst war – dann, ja, dann muss manchmal  auch ein neuer Name her. Die Evangelische Kirchengemeinde in Geseke erfindet sich in dieser Beziehung gerade komplett neu. Künftig heißt das einstige Bodelschwingh-Haus: Gemeindezentrum Emmauskirche.

„Wir konzentrieren uns als Gemeinde in Zukunft auf dieses Gebäude. Mit dem neuen Namen wollen wir die Veränderung auch nach außen deutlich dokumentieren“, erklärt Pfarrerin Kristina Ziemssen den Prozess zur Namensgebung. In einer Gemeindeversammlung in der Störmeder Christuskirche wurde der einstimmig im Presbyterium gefasste Beschluss nun vorgestellt.

Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass das kleine Gotteshaus am 1. Advent endgültig entwidmet wird. Bekanntlich ist die Immobilie bereits vor einiger Zeit an einen Investor veräußert, dann aber zurückgemietet und auch als Stätte für Gottesdienste weiter genutzt worden. Doch damit ist es nun endgültig vorbei. Inzwischen hat sich die Gemeinde auch von der Lutherkirche im Geseker Zentrum getrennt, sodass nun das einstige Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus in der Straße Auf den Strickern der alleinige Mittelpunkt des evangelischen Gemeindelebens in Geseke werden wird.

Dass man sich damit auch von dem alten und seit 1978 existenten Namen trennen würde, liegt für Ziemssen auf der Hand: „Meiner Meinung nach ist das unumgänglich. Es wird sich künftig eine ganz andere Beziehung der Menschen zu diesem Gebäude entwickeln. Bodelschwingh – das steht für eine Zeit, die vorbei ist.“

Das trifft ihrer Meinung nach auch auf die beiden anderen bekannten Bezeichnungen Luther- oder Christuskirche zu. Nur kurz hat man im Presbyterium darüber nachgedacht, ob es Sinn machen würde,einen der beiden Namen für das neue Zentrum zu verwenden und sich dann aber dagegen entschieden. Ziemssen: „Das war ein spannender Prozess. Wir haben das intensiv und zum Teil auch kontrovers diskutiert. Sind nun aber überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben.“

Emmaus, das stehe schließlich für Christus, der sich auf den Weg zu den Menschen gemacht hat. „Ich glaube“, so Ziemssen, „dass das gerade in diesen schwierigen Zeiten eine große Aktualität hat und der mitgehende Christus ein tröstliches Bild ist.“

Während die Entwidmung der Christuskirche am 27. November stattfindet, wird am 2. Advent, 4. Dezember, das Gemeindezentrum mit Emmauskirche eingeweiht. Dazu lädt Kristina Ziemssen alle Interessierten herzlich ein: „Hinter uns liegen spannende Zeiten, aber mindestens ebenso spannend ist das, was nun kommen wird.“