Gemeinde baut Kirche zum Wohlfühlen

Erstellt am 28.11.2019

Von Frank Albrecht

SUNDERN. Es soll eine Kirche zum Wohlfühlen und Gemeindezentrum für die Mitglieder werden: An der Lukaskirche in Sundern wurde jetzt das Richtfest mit rund 70 Gemeindemitgliedern und ihren Gästen gefeiert. Pfarrer Martin Vogt hielt eine Andacht, bei der er seinen Dank aussprach und seiner Hoffnung auf die künftige gemeinsame Nutzung in der Gemeinde Ausdruck gab. Dabei nimmt die neue Lukaskirche bereits sichtbare Formen an: Etwa zwei Monate nach der Grundsteinlegung sind vor allem die Raumaufteilung sowie die Gestaltung der Decke prägend.

Vor den Gästen des Richtfestes, unter ihnen Pfarrerin Gaby Hirsch sowie Pfarrer Stefan Siebert von der katholischen Gemeinde in Sundern, lobt der Hausherr den Baufortschritt. „Wir sind froh, dass der Bau soweit gekommen ist und möchten heute unsere künftige Kirche in ihrer neuen Größe zeigen“, begrüßte Pfarrer Martin Vogt die Gäste. Die erwarteten erheblichen Veränderungen zur alten Lukaskirche seien dem Fleiß der Handwerker und der Initiative der Gemeinde zu verdanken, so Vogt weiter. Und in dem noch kalten und feuchten Rohbau munterte der Hausherr die Gäste auf: „Rücken Sie zusammen, Gemeinsamkeit fördert innere Wärme!“

In seiner Andacht erinnerte Pfarrer Vogt an Geschichten, die Jesus auch aus dem normalen Leben erzählt habe. Vor allem die um den Hausbau seien auch für das Vorhaben der Gemeinde in Sundern prägend. Es sei vor allem wichtig, dass ein Haus nicht auf Sand gebaut werde. „Wir haben hier ein sicheres Haus gebaut“, so Vogt, das einiges auszuhalten habe. Es würden auch Stürme kommen. Für die Gemeinde sei die neue Lukaskirche als Treffpunkt wichtig, das Gemeindeleben werde hier seinen Platz finden. Die Feier zum Richtfest sei der Ausdruck der Freude darüber.

„Wir hatten Weihnachten 2020 als Ziel geplant, werden aber wohl schon im Juli fertig werden“, so der Geistliche. Trotz der Bauarbeiten, so Vogt, habe das evangelische Gemeindeleben weiter funktionieren können, was vor allem der Kooperation mit der katholischen Kirche in Sundern zu verdanken sei. Es sei wichtig, den Blick aber nicht nur auf das Eigene zu richten, sondern das Ganze im Blick zu haben.

„Ein Priester kann vieles, aber kein Haus bauen“, sagte Vogt mit Blick auf die anwesenden Handwerker. Ihnen dankte der Geistliche besonders für das Engagement in ihrer Arbeit. Unter dem Applaus der Anwesenden erklärte Vogt, es sei wichtig sei, dass sie die nötigen Voraussetzungen für späteres Gemeindeleben schaffen. „Wir müssen uns fragen, ob das tragfähig ist, was wir gebaut haben“, so Vogt. Konkret nannte der evangelische Geistliche aktuelle Strömungen wie den wieder erwachenden Antisemitismus und zunehmende Diskriminierung, die er missbillige. Mit Kirche und Gemeinde wisse er aber, was trägt und Halt gebe. Mit dem gemeinsamen Lied „Nun danket alle Gott“ brachte die Gemeinde das zu Ausdruck.

Zimmermeister Richard Greitemann aus Eslohe-Bremke und Presbyteriumsvorsitzende Kitty Gröne erklommen anschließend gemeinsam die derzeit höchste Stelle der Kirche, um den traditionellen Richtfest-Akt zu vollziehen. In seinem Spruch zum Richtfest hob der Zimmermeister hervor, dass das Haus Menschen in fröhlicher Geselligkeit binden wolle. In Versen gereimt sprach der Handwerker dem Auftraggeber und seiner Gemeinde aus dem Herzen. „Dies Haus wird Heim der Kirchengemeinde, ein Heim für alle – groß und klein. Es wird in dieser schönen Stadt, der Hort der Nächstenliebe sein.“ Und nach dem Schluck Korn wurden die Gläser traditionell zu Boden geschmissen.

In einer anschließenden Feier nahmen die Gäste des Richtfestes mit dem Rohbau der Kirche schon einmal Fühlung auf. So erklärte Architekt Lars Krug, dass man sich unter anderem ganz bewusst für eine so genannte Holzbalkendecke entschieden habe. Die könne für eine ganz besondere Akustik sorgen, was die anwesenden Gäste beim gemeinsamen Singen schon ausprobieren konnten.

Freuen sich beim Richtfest auf die neue Kirche: Architekt Lars Krug, Kitty Gröne, Pfarrerin Gaby Hirsch, Pfarrer Martin Vogt, Zimmermeister Richard Greitemann und Pfarrer Stefan Siebert auf der Baustelle an der Hauptstraße. Fotos: Frank Albrecht

Rund 70 Mitglieder der Evangelischen Gemeinde Sundern und ihre Gäste feierten jetzt im Rohbau der neuen Lukaskirche das Richtfest mit einer Andacht.