Der Ton wird rauer

Erstellt am 06.12.2019

SOEST. Mit dem schneidenden Herbstwind wird auch der Ton rauer. Die Klimaaktivisten, die sich am weltweiten Klimatag in Soest an der Stadthalle versammelt hatten, machten deutlich, dass sie mit ihrer Geduld am Ende sind. „Wir werden verarscht“, formulierte es stellvertretend für viele der Soester Meeresbiologe und Klimaforscher Dr. Udo Engelhardt, nachdem die Aktivisten nun schon seit fast einem Jahr auf die Straße gehen, um mit ihren Protesten die Regierungen weltweit zu einem besseren KIimaschutz zu motivieren.

Und vielleicht ist dieses Gefühl auch ein Grund, weshalb es deutlich weniger Protestler als noch Mitte September waren. Damals hatten 2300 Menschen auf dem Soester Marktplatz ihre Sorge um die Zukunft von Mutter Erde formuliert. Bei der jüngsten Demo waren es nach Polizeiangaben etwa 250. Auffallend: Während viele Ältere immer noch dabei sind, war die Jugend – die eigentlichen Begründer von „Fridays for Future“ – dieses Mal fast schon in der Minderheit.

Dem Klimaschutzpaket der Bundesregierung zeigten die Anwesenden demonstrativ  die rote Karte. Dies sei ein eher lächerlicher Versuch, etwas für mehr Klimaschutz zu tun. „Zu wenig, zu langsam sei das“, sagte Kerstin Werner als Vertreterin von „Parents and Grandparents for Future.“ Dieses Paket sei eine einzige Farce: „Die Zeit des Brav-Seins ist vorbei.“

Nicht mehr so viele wie im September, aber immerhin noch 250 Demonstranten machten ihrem Ärger über den mangelnden Klimaschutz Luft. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Josha Ellersiek stimmte sich vorher mit der Polizei über den Weg in die Innenstadt ab, den der Protestzug nehmen sollte

Längst ist der Klimaprotest nicht mehr nur eine Sache für die junge Generation.