Jugendband rockt ohne Grenzen

Erstellt am 17.01.2020

Von Frank Albrecht

ARNSBERG. Für die jungen und jung gebliebenen Mitglieder der evangelischen Jugendrockband ist eines ganz sicher: Ihre Verbindung zu Gott. Bei zahlreichen Veranstaltungen innerhalb der Kirchengemeinde fühlen sie sich so richtig wohl und motiviert. Hier können sie ihre Zielgruppe am besten erreichen – junge Menschen, denen sie mit Musik und Texten Gedanken mitgeben können und die so auch noch ein anderes Gesicht von der Kirche zu sehen bekommen.

Die Kirchenrockband, wenn man sie so nennen möchte, mit dem Namen „No Limiz“ kennt keine Grenzen, wenn es um den Brückenschlag zur Jugend geht. Erst vor Weihnachten fand wieder einer der Band-Höhepunkte statt, die „Rock Christmas“. Und das, obwohl an drei Positionen neue Mitglieder in die Band gekommen sind. Schlagzeuger Vincent Huß, Sängerin Hanna Förster und Gitarristin Kira Malschofsky mischen jetzt auch mit.

Erfinder der Band und noch heute Kopf der Formation ist der evangelische Pfarrer Wolfram Sievert. Im Jahre 2003 hat er die Band erstmals aus der Taufe gehoben und nun schon über Jahre mit einem stets wechselnden Ensemble an den Instrumenten am Leben gehalten. „Die Gründung der Band liegt schon etwas länger zurück und ist aus der musikalischen Begleitung bei der Kinderbibelwoche entstanden“, erinnert sich Sievert.

Den Namen der Band habe man damals schnell gefunden und er hat sich auch bis heute eingeprägt. Fast grenzenlos ist seine Begeisterung für Musik, schließlich spielt der Pfarrer selber in der Band mit und singt auch. „Es gibt nur drei Dinge, die mich so richtig interessieren – Musik steht dabei ganz oben“, sagt Pfarrer Sievert. Und so ist es neben seiner Band auch noch ein Gospel-Chor, der unter seinem Segen singt. Die Arbeit mit jungen Menschen in der Kirche sei einfach buchstäblich ein Segen.

In den 16 Jahren hat auch die Band „No Limiz“ das Schicksal vieler Organisationen mit Jugendlichen ereilt. Die persönliche Entwicklung und der Gang in die Ausbildung bei den Jugendlichen haben in der Jugend-Rockband der evangelischen Kirche ihre Spuren hinterlassen. Immer wieder hat es eine Neubesetzung gegeben, manche Mitglieder wollen sich vom Team und der Idee aber nicht trennen. Müssen sie auch nicht. Die 18-jährige Nora Haake ist schon seit 2015 Mitglied bei „No Limiz“ und eines der „Goldkehlchen“, wie Pfarrer Sievert die drei Sängerinnen gerne vorstellt. Mit Marie Georg und Anna Förster geben sie der Band eine Stimme. „Es gibt eine enge Verbindung zu allen Bandmitgliedern“, sagt Nora. Aber nicht nur das.

Für die 18-jährige Nora gibt es verglichen mit der musikalischen Betätigung in einem Chor einen großen Vorteil. „Wir können einen Teil zum Repertoire selber beitragen und eigene Ideen umsetzten“, schwärmt sie. Und wenn die Menschen, vor denen sie spielen, sich dann noch über die Musik freuen…

Viele seien aber auch überrascht, dass sie mit 18 Jahren noch in der Kirchenband singe. „Dabei kann Kirche wirklich cool und spannend sein“, lacht Nora überzeugt. Und was ist schon typisch? „No Limiz“ spiele ja schließlich nicht nur Kirchenlieder. Jeden Montag finden die Proben statt, und da der übliche Probenraum in der Auferstehungskirche am Neumarkt derzeit wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung steht, hat man sich kurzerhand in den Keller der Familie Haake auf der Schlossstraße einquartiert.

Freundschaften und der Bezug zu den Inhalten der Evangelischen Kirche hat auch bei den anderen Musikern eine wichtige Grundlage für die Mitarbeit gelegt. Erst seit September im Team spielt Kira Malschofsky in der Band mit. Akustische und E-Gitarre beherrscht sie gut. „Über drei Jahre bin ich immer wieder gefragt worden, jetzt bin ich auch musikalisch soweit“, sagt sie selbstbewusst.

Man könne sich gut in die Band einbringen und ohne Druck spielen. Der Spaß an der Musik bleibe im Team der Band einfach erhalten. Konfirmation, Kinderbibeltage und die speziellen Jugendgottesdienste in der evangelischen Kirche werden mit einem Repertoire gestemmt, das aus eigenen Liedern und Coverstücken besteht. Rund zehn große Events gibt es für die Band im Jahr, gespielt wird nämlich auch auf Gemeindefesten oder Hochzeiten.

Dass sich die Musik von „No Limiz“ auch positiv auf den Gottesdienst auswirkt, ist für Band-Leader Pfarrer Wolfram Sievert kein Wunder. „Wenn wir spielen, gibt es gleich einen lebendigen Gottesdienst“, ist Pfarrer Sievert überzeugt. Eine Altersbegrenzung für das Mitspielen bei „No Limiz“ dagegen nicht.

Und dann ist da auch noch die Sache mit Gott… „Glaube ist schon eine wichtige Grundlage, um sich einzubringen“, erklärt Nora. Auch wenn sie sich damit manchmal etwas schwer tue, möchte sich schon noch länger dabei bleiben. Denn im Glauben könne man auch frei sein, wie das Engagement mit der Band zeige.

 

Kira Malschofsky, Nora Haake, Vincent Huß, Marie Georg, Hanna Förster und Band-Gründer Wolfram Sievert rocken zu jeder passenden Gelegenheit – so auch im Dezember bei „Rock Christmas“. Foto: Frank Albrecht