Mosaik aus Flüchtlingsgeschichten

Erstellt am 19.06.2020

MESCHEDE - Die Flüchtlingsberatung der Diakonie Ruhr-Hellweg in Meschede hat das Projekt „An(ge)kommen… im Sauerland“ ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um eine Broschüre, in der Flüchtlinge von ihren Erfahrungen berichten und einige Beispiele der ehrenamtlichen und kirchlichen Arbeit mit Geflüchteten in unserer Region vorgestellt werden. Carina Hesse von der Diakonie erklärt, was es mit dieser Broschüre auf sich hat.

„An(ge)kommen… im Sauerland“ was bedeutet das?

Hesse:  Ankommen und angekommen sein bedeutet für jeden etwas anderes. Für den einen heißt angekommen sein, sich dort wohl zu fühlen, wo man lebt, für andere wiederum einen sicheren Job und ein schönes Haus oder eine schöne Wohnung  zu haben. Die Antworten sind so individuell wie die Menschen.

 

Wie konnten sich Geflüchtete in das Projekt einbringen?

Wir haben Geflüchtete gebeten, aufzuschreiben, warum sie nach Deutschland gekommen sind, wie ihre Situation jetzt ist und was sie sich für die Zukunft wünschen. Herausgekommen ist ein buntes Mosaik von über zwanzig bewegenden Lebens- und Fluchtgeschichten.

Warum haben wir dieses Projekt gemacht?

Wir haben in dieser Broschüre Menschen zu Wort kommen lassen, die gut integriert sind oder schon viele Schritte in Richtung Integration geschafft haben. So wird beispielsweise berichtet, wie schwer der Weg zur Ausbildung war, durch welche Hilfe ein Job gefunden wurde oder auch dass ein stabiles soziales Umfeld und ausreichende Sprachkenntnisse für eine gelungene Integration unabkömmlich sind.

Welches Ziel verfolgt die Diakonie mit der Broschüre?

Aus unserer Beratungspraxis heraus wissen wir, wie viele positive Beispiele an gelungener Integration es im HSK gibt. Mit dieser positiven Perspektive möchten wir den häufig in der Öffentlichkeit diskutierten Negativbeispielen etwas entgegen setzen.  Viele Flüchtlinge schaffen es trotz bürokratischer Hürden und restriktiven Gesetzen hier Fuß zu fassen, doch ohne das Engagement Vieler wäre das oft nicht möglich. Wir haben diese Broschüre aber auch gemacht um zu zeigen, dass es nicht den Syrer, den Iraker, den Moslem oder den Sauerländer gibt. Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Ein herzliches Dankeschön an alle Projektteilnehmer*innen, die bereit waren mit ihrer Geschichte einen wichtigen Beitrag zu leisten, besonders an Frau Tajik für das ausdrucksstarke Titelbild. Zum Schluss möchten wir uns bei den Kirchengemeinden, dem evangelischen  Kirchenkreis Arnsberg-Soest, dem kommunalen Integrationszentrum und allen Engagierten, die durch ihren Beitrag unsere Arbeit stützen, bedanken.

Die Broschüren sind im Büro der Flüchtlingsberatung Meschede (Gemeindehaus der evangelischen Christuskirche in Meschede) erhältlich.

 

Die afghanische Flüchtlingsfrau Arezu Tajik hat das Titelbild entworfen und gezeichnet. Foto: Elisabeth Patzsch