Singen als Herausforderung

Erstellt am 26.06.2020

 

LIPPSTADT - Vor einigen Tagen haben Mitglieder der Kantorei Lippstadt einen Testlauf absolviert: Am Evangelischen Seniorenzentrum von Bodelschwingh in Lipperbruch fand sich eine kleine Besetzung ein, um die Bewohner mit einigen gesungenen Liedern zu erfreuen. Gesungen wurde Open Air unter der Leitung von Kantor Roger Bretthauer, bewusst nur mit einem Dutzend Sängerinnen und Sängern. So konnten Abstände zueinander und zu den Zuhörenden gewahrt werden.

In so kleiner Besetzung draußen und auf Abstand zu singen, ist eine Herausforderung, da sich die Musizierenden nur schlecht untereinander hören können und viel Kraft erforderlich ist. Trotzdem war es eine schöne und mutmachende Erfahrung, sowohl für die Zuhörenden als auch Musizierenden. Beim Testlauf konnte auch gleich ein Ständchen zum 80. Geburtstag eines Bewohners gesungen werden.

Da sich gut 50 Sängerinnen und Sänger des Großen Chores der Kantorei bereit erklärt haben, beim Kurrendesingen mitzuwirken, wurden sie in fünf Kurrendegruppen eingeteilt. Geplant ist, bei gutem Wetter wöchentlich an Seniorenheimen in Lippstadt zu singen.

Das Wort Kurrende leitet sich vom Lateinischen currere=laufen ab und bedeutet soviel wie „Laufchor“. Die Tradition wird bereits seit dem späten Mittelalter gepflegt. In diesen Corona-Tagen bekommt sie wieder eine neue Attraktivität, da insbesondere die großen Chöre in der Probenarbeit stark eingeschränkt und große Konzerte nicht durchgeführt werden können. So war es für die Gruppe der Kantorei Lippstadt eine Gelegenheit, nach vielen Wochen endlich wieder als Chor zu singen.

 

Alles schön auf Abstand. Das Kurrendesingen in Lipperbruch sorgte für Abwechslung im Corona-Alltag des Pflegeheimes.