Mit Sorgennetzwerken Zukunft meistern

Erstellt am 02.07.2020

Von Manuela Schaub

CAPPEL - Mit einer zentralen Verabschiedung in der Ev. Stiftskirche zu Cappel wurden 14 Gymnasiasten des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit, 12 Absolventen der Höheren Berufsfachschule für Soziales und Gesundheit und 16 angehende staatlich geprüfte Sozialassistenten geehrt. Aufgrund der Coronasituation mussten alle Abschlussjahrgänge des Schuljahres 2020/21 zusammengefasst und gemeinsam verabschiedet werden.

In der von Schulpfarrer Helmut Mahnke gestalteten Andacht wurde auch der Eltern, Ehepartner, Großeltern und Freunde der Absolventen gedacht, die aufgrund der aktuellen Situation gerade nicht an diesem freudigen Ereignis teilnehmen durften. Somit kam auch ein klein wenig Wehmut in dieser Feierstunde auf, in der der Prediger gerade auch an die inneren Stärken der Absolventen appellierte, die diese doch bereits schon zur Bewältigung der Abschlussprüfungen gezeigt hätten und die auch weiterhin für die nächsten Schritte in das Berufs- und Studienleben ganz wichtig seien.

Schulleiterin Martina Schaub sinnierte in Ihrer Ansprache über den Begriff „Gemeinsam“. Schließlich hätten sich die Absolventen in den letzten zwei oder drei Jahren gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern auf diesen Tag des Abschlusses vorbereitet. Dieses „Gemeinsam“ sei aber im Moment tatsächlich eine Herausforderung, denn vieles, worin wir Gemeinschaft ausdrücken, beispielsweise gegenseitige Nähe zwischen Freunden, gegenseitiges Zusammenarbeiten im Unterricht in besonderen Unterrichtsformen, war und sei aber jetzt gar nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich.

So sei und war man gefordert, andere Wege zu finden, die zeigten, dass man zusammengehöre und man aufeinander achten müsse. Man käme nur dann im Leben wirklich weiter, wenn man sich solidarisch gegenüber anderen Menschen verhalte, Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen würde und Achtsamkeit füreinander zeige. Dies sei auch besonders in Sozial- und Gesundheitsberufen wichtig. Sie rief zum Abschluss ihrer Rede dazu auf, die Mitschüler von heute nicht zu vergessen und gegenseitig sogenannte „Sorgennetzwerke“ zu bilden und untereinander in Kontakt zu bleiben via WhatsApp, per E-Mail oder über andere Kommunikationsmedien. Dies seien Wege, sich gegenseitig teilhaben zu lassen an dem, was die Absolventen gerade beschäftigt, sie freut oder beunruhigt. Man würde im Leben immer gute Freunde und gegenseitige Sorgennetzwerke brauchen, denn nur so lasse sich das Leben gut meistern.

Sylvia Küppers als Klassenlehrerin des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit betonte, dass den Absolventen mit dem Abiturzeugnis viele Wege offen stünden und sie ihnen wünsche, den richtigen Weg einzuschlagen und ihn dann auch zu verfolgen. Aber auch Umwege oder der Plan B könnten zum Ziel führen. Man sollte aber trotz des energischen Verfolgens seiner Ziele nicht zu einem Einzelkämpfer werden und den Mitmenschen im Blick haben. Daneben seien Menschenwürde und Freiheit wichtige Grundpfeiler unserer demokratischen Verfassung, die auch den Schülerinnen und Schülern mit der Zeugnisausgabe ausgehändigt wurde. Frau Küppers erinnerte an die Klassenfahrt der 13er nach Krakau mit Besuch in Auschwitz und Birkenau, wo eben diese Werte nichts galten und appellierte an die Absolventen, sich für die demokratischen Grundwerte einzusetzen.

Klassenlehrer Thomas Brajkovic gratulierte „seinen Fachabiturienten“ augenzwinkernd und ganz herzlich mit einem kleinen Seitenhieb auf lustige Begebenheiten während der zweijährigen Vorbereitungszeit auf das Fachabitur.

Pflegepraxis- und Klassenlehrer der Abschlussklasse der staatlich geprüften Sozialassistenten, Friedhelm Henke, sprach das gute soziale Miteinander dieser Lerngruppe an, auch wenn es größtenteils in der der letzten Zeit online stattfand. Er strich noch einmal die Bedeutung des Wortes „sozial“ für die berufliche Ausrichtung als Sozialassistentin oder Sozialassistent und als AlltagsbegleiterInnen und zusätzliche Betreuungskräfte heraus. Die menschliche und soziale Haltung sei eine echte Herausforderung und geradezu ein starker Lebenssinn. Ein Lebenssinn, der in Zeiten wie diesen eben ganz besonders nachgefragt würde. Sozial und gemeinsam sei eben immer besser als allein und einsam!

Hervorragende Ergebnisse mit dem Notendurchschnitt der „Note eins“ vor dem Komma konnten die Absolventinnen Carina Mech und Lisa Beklas des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit vorweisen. Bei den Fachabiturienten konnten dies Franziska Friedrich und Siraj Aldeen Andoura. Beste Absolventen bei den staatlich anerkannten Sozialassistenten waren Angela Shirzad und Darius Vogt.

Die fröhliche Feierstunde endete mit einem Gruppenfoto auf Abstand bei tollem Sommerwetter auf dem Gelände des Stift Cappel.

Folgende Schülerinnen und Schüler dürfen sich über ihren Abschluss und ihr Zertifikat zur Betreuungskraft freuen:
Pauline Austerhof (Wadersloh), Jan Böhmer (Lippstadt),Elin Broermann (Anröchte), Jennifer Collin (Warstein), Tomke Delfs (Erwitte), Angelika Hinz (Lippstadt), Lea Hölter (Welver), Aleyna Karatas (Soest), Elena-Fabienne Löwe (Anröchte), Luisa Martins Santana (Lippstadt), Viktoria Morgel (Lippstadt), Sipan Mourad (Soest), Lesley-Joy Agbayani (Warstein), Siraj Aldeen Andoura (Werl), Clara Becker (Lippstadt), Donat Hüseyin (Lippstadt), Franziska Friedrich (Langenberg), Anna Hagemeier (Lippstadt), Lucien Jankowski (Warstein), Emily Kabus (Wadersloh), Ashrega Kokonozi (Lippstadt), Paul Murari (Wadersloh), Anna-Elisabeth Schürer (Geseke), Noelle-Millane Weigel (Lippstadt)

Folgende Schüler können sich über die Erlangung der Fachoberschulreife, den Berufsabschluss oder das Zertifikat zur Betreuungskraft freuen:
Giannie Chimenti (Lippstadt), Pia Fidorra (Salzkotten), Jacqueline Fuest (Erwitte), Sophia Gesterkamp (Lippstadt), Isabelle Gurka (Lippstadt), Felix Heppelmann (Warstein), Marlies Johanndrees (Erwitte), Leonie Kluge (Lippstadt), Diyar Mourad (Soest), Mustafa Mustafa (Lippstadt), Aileen Näffgen (Erwitte), Sinah Michelle Schmidtgall (Geseke), Angela Shirzad (Lippstadt), Jana Taylor (Paderborn), Darius Jonathan Vogt (Lippetal)

Diese Schülerinnen und Schüler haben den Schulabschluss Berufliches Gymnasium für Gesundheit in der Tasche.

Erfolgreich die Prüfungen bestanden: die Fachabiturienten für Soziales und Gesundheit.

Dürfen sich nun staatlich geprüfte Sozialassistenten nennen.