Die positive Kraft des Glaubens

Erstellt am 11.07.2020

ARNSBERG – Cornelia Oehmichen unterstützt künftig als Gemeindepädagogin das Team der Evangelischen Kirchengemeinden in der Region 7 (Arnsberg, Hüsten, Neheim, Meschede und Sundern). Im Gespräch mit Pfarrer Wolfram Sievert stellt sie sich vor und gibt einen Ausblick auf ihre künftige Arbeit.

SIEVERT: Erzähl doch mal, wie Du hier bei uns gelandet bist. Wie lange wohnt Ihr jetzt in Arnsberg?

OEHMICHEN: Mein Lebensgefährte Khaleel hat hier im Klinikum eine Festanstellung bekommen, sodass wir als Familie hier her gekommen sind. Seit Januar diesen Jahres wohnen wir nun in Alt-Arnsberg.

Habt ihr schon ein bisschen eingelebt?

Ein bisschen schon, aber bevor wir uns so richtig hier zu Hause fühlen konnten, kam die Corona Krise mit all ihren Einschränkungen.

Was waren Deine Stationen vorher? Wo bist Du geboren?

Ich bin am 27. Dezember 1984 in Oschatz geboren. Das ist eine kleine Stadt wie Arnsberg und  liegt zwischen Dresden und Leipzig.

Dort bist du auch aufgewachsen?

Ja, ich bin dort aufgewachsen und habe Abitur gemacht. Danach bin ich nach Berlin gegangen um dort Religionspädagogik und Sozialpädagogik zu studieren. Nachdem ich an der evangelischen Hochschule in Berlin-Zehlendorf meinen Abschluss gemacht habe, bin ich nach Rostock gegangen und habe meine erste gemeindepädagogische Stelle mit 50 Prozent Umfang angetreten. Mit weiteren 25 Prozent habe ich ein Jahr später als Religionslehrerin diese Stelle erweitert sowie mit 25 Prozent in der Kirchengemeinde von Graal-Müritz.

Das war sicher nicht einfach?

Nein, das war es wirklich nicht. Ich arbeitete in einem sozialen Brennpunkt und außerdem wurden meine 25-Prozent-Stellen immer nur für ein Jahr genehmigt. Zudem waren es auch mehrere Schulen gleichzeitig. 2013 wurde dann in Rövershagen eine Pfarrstelle zur Gemeindepädagogenstelle umgewandelt. Auf diese Stelle im ländlichen Raum um Rostock habe ich mich dann erfolgreich beworben. Ich war dort in vier Kirchgemeinden zuständig für Kinder- und Jugendarbeit. Es war eine tolle Zeit.

Bist Du denn christlich sozialisiert, wie man das so schön nennt?

Ja auf jeden Fall. Ich war in der Christenlehre und bin konfirmiert worden. Mit 14 Jahren habe angefangen, mich ehrenamtlich zu engagieren. Wir haben zum Beispiel Jugendwochen gemacht, da gab es z.B. jeden Abend einen Gottesdienst.

Was hat Dich geprägt damals?

Auf jeden Fall die Diakone, denn dort konnten sie gut mit uns Jugendlichen umgehen und versuchten, uns zu verstehen . Das hat mich sehr beeindruckt.

Vorbilder für Dich heute?

Ja, das hoffe ich doch sehr!

Wirst Du bei uns auch eine Prädikanten-Ausbildung machen?

Das war der Wunsch von Superintendent Tometten, damit ich hier auch Gottesdienste halten darf. Das habe ich in meiner alten Stelle auch schon gemacht und ich finde es schön, vielleicht mal eine Taufe zumachen oder eine Hochzeit, wenn Jugendliche oder Familien aus meinem Arbeitsbereich das wünschen. Zudem lerne ich vielleicht auch noch neue Aspekte in der Ausbildung kennen.

Nun noch zu Deinem Start hier. Du hast ja schon erste Kontakte zu den Gemeinden geknüpft, warst vor Ort und bei einigen Sitzungen dabei. Wann wird es richtig losgehen?

Mein Vertrag beginnt am 1. September. Denn im August habe ich erst den Kitaplatz für unsere Tochter Rayana. Dennoch möchte ich bereits jetzt schon, so weit wie es in der jetzigen Situation möglich ist, die einzelnen Gemeinden kennenlernen. Bezüglich der Stelle habe ich die Gemeinden schon gebeten, mir Bedarfe und Wünsche mitzuteilen, da gibt es also schon erste Planungen. Dennoch möchte ich erstmal die Konfis und Teamer im Herbst kennenlernen und schauen, was Ihre Wünsche und Vorstellungen sind um daraus evtl. Neue Projekte bzw. Angebote zu kreieren.

Wie würdest Du Deinen Umgang mit Jugendlichen beschreiben?

Ich find es wichtig, dass man mit den Jugendlichen offen und ehrlich umgeht. Wenn man das nicht tut, merken sie es sofort. Sie bleiben dann einfach weg. Aber wenn etwas gut läuft, fragen sie von selber nach: Wann können wir mal wieder das und das machen." Ich möchte, dass sie Kirche und Glauben als etwas Positives erfahren, aber auch weltoffen und vor allem respektvoll miteinander umgehen. Was aus dem christlichen gemeinschaftlichen Leben und Handeln in ihrem Leben entsteht, habe ich nicht in der Hand, aber wenn sie so mit 20 bis 25 Jahren oder viel viel später irgendwo in einer Kirchengemeinde wieder auftauchen, dann weiß man, dass man was richtig gemacht hat.