Ein Zuhause auf Zeit

Erstellt am 12.07.2020

KREIS SOEST - Überall gibt es Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Diese Kinder müssen dann für einen begrenzten Zeitraum einen Ort, z. B. eine Bereitschaftspflegefamilie, finden, an dem sie so lange bleiben können, bis die weiteren Schritte geklärt sind. Deshalb sucht das Kreisjugendamt Soest zurzeit nach geeigneten Menschen, die als Bereitschaftspflegeeltern bereit sind, sich für Kinder und Jugendliche in akuten Notlagen zu engagieren.

Wenn ein Kind nicht mehr in seiner Familie leben kann, entsteht für alle eine belastende Lebenslage. Hinzu kommt, dass für viele Kinder die Entscheidungen der Erwachsenen oder der Behörden zum Teil nicht nachvollziehbar sind. Jedes Kind benötigt daher bei einer Aufnahme in einer Bereitschaftspflege offene und einfühlsame  Menschen als Pflegepersonen, sodass es sich sicher und geborgen mit seiner neuen Situation auseinandersetzen kann.

Aufgewühlte Gefühle und Nichtverstehen der Veränderungen brauchen den sicheren Rahmen von Bereitschaftspersonen, die bereit und in der Lage sind den Gefühlen und Gedanken, den Erlebnissen des Kindes zu begegnen.

„Bereitschaftspflegefamilien leisten einen unschätzbar wertvollen Beitrag bei der Weichenstellung für ein gesundes und gelingendes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Sie stellen sich den ganz individuellen Besonderheiten, Anliegen und Nöten der jungen Menschen und helfen somit dabei, den Kindern und Jugendlichen vollkommen neue und bisher unbekannte Erfahrungen mit Erwachsenen zu ermöglichen", erläutert Monika Schmidt-Strunk, Fachdienstleitung Sozialer Dienst.

Wichtige Voraussetzungen für eine gelingende Bereitschaftspflege seien der Wunsch und das  Interesse der Pflegefamilie, ein Kind auf dem Weg in den neuen Lebensabschnitt begleiten zu wollen. Offenheit und Wärme, Verständnis und Geduld, Toleranz, Respekt und Spaß am Umgang mit Kindern seien die grundlegenden Eigenschaften einer Pflegefamilie. So könne es gelingen, den Kindern und Jugendlichen rund um die Uhr ein liebevolles und vorbehaltloses Zuhause auf Zeit zu geben.

Die Dauer des gemeinsamen Weges von Pflegekind und Pflegeeltern kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt Kinder, die nach einigen Wochen wieder zu ihren leiblichen Eltern zurückkehren können, andere bleiben bis zu einem Jahr oder länger in den Bereitschaftspflegefamilien. „Die Fachkräfte der Pflegekinderhilfe bereiten die Bereitschaftspflegefamilien auf ihre zukünftige Aufgabe vor. Zudem begleiten und beraten diese die Bereitschaftspflegefamilien über die gesamte Dauer des Pflegeverhältnisses kontinuierlich", betont Schmidt-Strunk.

„Für den Hilfeprozess ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften der Pflegekinderhilfe und den Pflegefamilien sichergestellt. Auf diese Weise gelingt es, sowohl die Bedürfnisse und Interessen der Kinder wahrzunehmen und einzubeziehen, als auch die alltäglichen und manchmal auch nicht so alltäglichen Fragen der Pflegeeltern zu beantworten."

 

Bereitschaftspflegeeltern erhalten ein Pflegegeld. Es soll die Kosten für den Lebensunterhalt des Pflegekindes, wie Ernährung, Unterkunft, Bekleidung, Körperpflege, Schulbedarf, Taschengeld und die Kosten der Erziehung pauschal abdecken.

Wer Interesse an dieser schönen Aufgabe hat, kann sich gerne an Nicola Fortmann, Telefon: 02921/302768 oder E-Mail: nicola.fortmann@kreis-soest.de und Martina Mühlenbein, Telefon: 02921/302767 oder E-Mail: martina.muehlenbein@kreis-soest.de im Kreisjugendamt wenden. Die beiden Mitarbeiterinnen der Pflegekinderhilfe stehen jederzeit für weitere Informationen zur Verfügung und beantworten alle Fragen zur Bereitschaftspflege.

 

 

Nicola Fortmann und Martina Mühlenbein stehen als Ansprechpartnerinnen beim Kreis für alle Fragen zum Thema „Bereitschaftspflegeeltern“ zur Verfügung.