Damit Kinder eigenständig werden

Erstellt am 13.11.2020

KREIS SOEST - „Eigenständig werden“ heißt ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern für die Klassenstufen 1 bis 6. Mithilfe von „Eigenständig werden“ erwerben die Schülerinnen und Schüler wichtige Gesundheits- und Lebenskompetenzen. Alexa Krause, Fachkraft für Suchtprävention im Kreisgesundheitsamt, setzt auf die Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, um das Präventionsprogramm erfolgreich in den Schulalltag zu integrieren.

Im Mittelpunkt der Schulungen stehen Methoden, die Schülerinnen und Schülern in Klassen- und Sozialtrainings helfen, wichtige Gesundheits- und Lebenskompetenzen für einen ausgeglichenen Lebensstil zu entwickeln – körperlich, seelisch und sozial. „Genau dort setzt die heutige Suchtprävention an. Sie fängt früh an, nicht erst mit der Aufklärung über bestimmte Substanzen", erläutert Alexa Krause.

Die aktuelle Forschung zeige, dass das Erlernen von emotionalen und sozialen Basisfertigkeiten im Grundschul- und Erprobungsstufenalter die beste Wirksamkeit hat. Suchtprävention sei anerkanntermaßen am nachhaltigsten, wenn sie von den Bezugspersonen der Kinder vor Ort umgesetzt wird.

„Eigenständig werden" solle Kindern vermitteln, sich selbst und andere besser kennen, eigene Bedürfnisse angemessen auszudrücken und Konflikte erfolgreich zu lösen, erläutert Alexa Krause. Zielführende Kommunikation sowie der konstruktive Umgang mit unangenehmen Gefühlen und Stress stünden ebenfalls auf dem Plan, so dass die Kinder in die Lage versetzt werden, selbst aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun.

Die Schulungen starteten mit einem zweitätigen Seminar für Fachkräfte der Schulsozialarbeit aus dem Kreis Soest, das Corona bedingt online stattfinden musste. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT) Nord aus Kiel durchgeführt.

Mit im Boot war auch Britta Thulfaut, die neuerdings in der Abteilung Schulangelegenheiten die Schulsozialarbeit im Kreis Soest koordiniert. Sie begrüßt den Ansatz von „Eigenständig werden": „Soziale Kompetenzen sind grundlegende Bausteine im Umgang miteinander. Heutzutage ist Schule nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Ort der Begegnungen. Umso wichtiger ist es, Raum für ein gutes soziales Miteinander zu schaffen."

Das Programm gebe den Fachkräften der Schulsozialarbeit hilfreiche Methoden an die Hand, damit Kinder und Jugendliche sich im Sinne einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung in der Schule ausprobieren können.

Gefördert wird das Programm durch die deutsche Krebshilfe und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, so dass es den Schulen kostenlos angeboten werden kann. Alexa Krause: „Die einzige Investition ist die Teilnahme an der Schulung. Angesichts der guten Evaluationsergebnisse eine lohnende Investition in die gesunde Zukunft der heranwachsenden Generation." Interessierte können sich per E-Mail an sie wenden: alexa.krausedontospamme@gowaway.kreis-soest.de

Werben für das Präventionsprogramm „Eigenständig werden“: Alexa Krause (rechts), Fachkraft für Suchtprävention im Kreisgesundheitsamt, und Britta Thulfaut, Koordinatorin für Schulsozialarbeit in der Abteilung Schulangelegenheiten. Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest