Marsberg bekommt was auf's Dach

Erstellt am 12.03.2021

500.000 Euro wird die Sanierung des maroden Daches der Emmauskirche in Marsberg kosten. Foto: Hans-Albert Limbrock

 

MARSBERG – In diesem Jahr ist es soweit: Das marode Dach der Emmauskirche wird renoviert. Dazu muss die gesamte Kirche einschließlich des Turms eingerüstet werden. Und da der Aufbau des Gerüstes auf dem Jittenberg eine aufwändige und kotenintensive Angelegenheit ist, hat das Presbyterium auf Empfehlung der beauftragten Architekten beschlossen, im Zuge der Baumaßnahme auch Ausbesserungsarbeiten an  den Fugen des Natursteinmauerwerks und den bleiverglasten Fenstern in Auftrag zu geben.

Außerdem muss die gesamte Blitzschutzanlage der Kirche ersetzt werden. Auch das Turmkreuz wird bei dieser Gelegenheit überarbeitet. Viele kleinere Arbeiten werden vermutlich noch hinzukommen. Die geschätzte Bausumme wurde mit knapp einer halben Million Euro kalkuliert. Pfarrer Markus Pape: „Für unsere kleine Gemeinde ist das eine Herkulesaufgabe. Gott sei Dank sind bereits Fördermittel des Bundes in Höhe von 200.000 Euro zugesagt.“

Derzeit arbeitet eine kleine Gruppe des Presbyteriums noch daran, weitere Zuwendungen von Institutionen, Firmen oder Einzelspendern zu generieren. „Das“, so Pape, „ist in diesen Zeiten der Pandemie keine leichte Aufgabe.“

Die neue Dacheindeckung wird nicht mehr aus Schiefer bestehen. In Absprache mit dem LWL-Denkmalamt wird das Kirchenschiff mit handgefertigten Betondachplatten, die in traditioneller Weise hergestellt wurden, eingedeckt. Diese Platten haben den Vorteil, dass sie auf dem flachen Dach eine um ein vielfaches höhere Lebensdauer als Schiefer haben werden und es sich trotzdem um einen historisch verbürgten Baustoff handelt.

Der Beruf des Plattenmachers war früher auch in Westfalen weit verbreitet. Heute hat der letzte Plattenmacher Europas – die Firma Bucher - ihren Firmensitz in Österreich.

Der Kirchturm und das Dach der Apsis werden dagegen mit Zinkblech gedeckt, das sich nach dem Anwittern optisch nicht großartig vom Farbton der Dachplatten unterscheiden wird. Pape: „Insgesamt soll es eine sehr nachhaltige und langlebige Reparatur unseres Kirchendaches sein, sodass wir nach menschlichem Ermessen in den nächsten Jahrzehnten damit keine Last mehr haben werden.“

INFOBOX

Wer die Kirchengemeinde bei der Riesenaufgabe finanziell unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto der Kirchengemeinde DE81 4006 9266 6000 3393 00 – Verwendungszweck „Dachrenovierung Emmauskirche“ - überweisen. Selbstverständlich wird auf Wunsch eine Spendenquittung ausgestellt.

Pfarrer Markus Pape: „Eine Herkulesaufgabe.“