Weichen für die Zukunft

Erstellt am 17.03.2021

Zweimal im Monat werden noch Gottesdienste in Gudenhagen gefeiert, das ist auf die Dauer zu wenig. Deshalb wird jetzt über alternative Konzepte nachgedacht. Fotos: Hans-Albert Limbrock

GUDENHAGEN - Als  Video-Konferenz  fand  der  Workshop:  „Die  Kirche  geht  ins  Dorf“  statt.  Presbyteriums-Mitglieder und Dorfbewohner hörten  dabei Kathrin  Koppe-Bäumer zu, die die Entwicklung des kirchlichen Lebens im  Zentrum  seit  2013  schilderte:  Zweimal  im  Monat  werden Gottesdienste gefeiert, es gibt ehrenamtliche Küster*nnen,  der  Schaukasten  wird  bestückt,  Blumen  werden in der Kirche aufgestellt.

Die Zahlen der Gottesdienstbesucher sind  niedrig.  Nur  zu  besonderen  Gelegenheiten  wie  dem  ökumenischen  Weltgebetstag,  Heiligabend,   der   musikalischen   Karfreitagsstunde   oder Veranstaltungen mit Konfirmanden kommen zahlreiche Menschen. Wenige Vereine und Gruppen nutzen die Gemeinderäume und den großen Garten.

Seit 2013 steht daher fest: Auf Dauer kann die Kirchengemeinde das Gebäude nicht halten. Deshalb griff das  Presbyterium gerne die Anregung des Bürgermeisters auf, über die Umwandlung der Kirche zu einem Dorf-Begegnungszentrum und den Bau eines Mehrgenerationenwohnhauses auf dem Grundstück nachzudenken. Für solche Projekte gibt es nämlich Förderung vom Land.

Das große Grundstück liegt an einem Hang, ziemlich zentral zwischen Schlesier-und Michaelsplatz. Auf dem Nachbargrundstück gibt es ein Kolping-Jugendferienhaus. Das Gebäude hat eine attraktive Gestalt. Bekannt sind die Glasfenster vom Soester Künstler Kükelhaus.

Die Gebäude sind in die Jahre gekommen und stark renovierungsbedürftig. Besondere Schwachstellen sind die Energieversorgung und die Feuchtigkeit. Dass in Petersborn-Gudenhagen eine Gruppe über die Zukunft des Dorfes nachdenkt und sich für das Dorfleben einsetzen möchte, kam bei den Workshop-Mitgliedern gut an.

Deshalb  unterstützen  auch  Mitarbeiter  aus  Kreiskirchenamt und  Landeskirche den  Veränderungsprozess. Sie haben bereits im Auftrag des Presbyteriums einen Antrag auf Förderung durch LEADER-Mittel gestellt. Sollten im Frühling die Zuschüsse bewilligt werden, können eine Sozialraumanalyse und eine Machbarkeitsstudie finanziert werden.

Durch eine Postkartenumfrage  und  eine  Zukunftswerkstatt  kann  herausgefunden  werden,  was  Menschen  im  Dorf  sich wünschen und welche baulichen Gestaltungsmöglichkeiten umsetzbar sind.

INFOBOX

Die Pläne des Presbyteriums wurden während des Workshops so formuliert:

•    Wir  wollen  das  Albert  Schweitzer-Zentrum  zu  einem  zentralen  Ort  der  Begegnung  im Dorf umwandeln. So kann der jetzige Kirchraum dann wieder zu einem lebendigen Treffpunkt werden.

•  Wir laden die Menschen im Dorf ein, mit uns gemeinsam diesen Entwicklungsprozess zu  gestalten.  Mit  der  Umwandlung  und  veränderten  Nutzung  der  Kirchgebäude  und  des dazugehörigen Grundstücks wollen wir zur Zukunftsfähigkeit des Dorfes beitragen.

•  Die evangelischen Gemeindeglieder bringen ihr Kirchgebäude in diese Zukunftsentwicklung des Dorfes ein. Sie wollen weiterhin Gottesdienste feiern und setzen dafür auf die ökumenische Gastfreundschaft der katholischen Gemeinde vor Ort.

Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer lädt alle die, die gerade jetzt in der Corona-Zeit gern telefonieren und denen die Zukunft des Albert-Schweitzer-Zentrums am Herzen liegt, zu einem Telefontreff ein, der regelmäßig stattfinden soll. Wer Lust hat mitzumachen, melde sich bei Kathrin Koppe-Bäumer, Tel.: 0171 20 70 755.