Zweimal im Monat werden noch Gottesdienste in Gudenhagen gefeiert, das ist auf die Dauer zu wenig. Deshalb wird jetzt über alternative Konzepte nachgedacht. Fotos: Hans-Albert Limbrock
GUDENHAGEN - Als Video-Konferenz fand der Workshop: „Die Kirche geht ins Dorf“ statt. Presbyteriums-Mitglieder und Dorfbewohner hörten dabei Kathrin Koppe-Bäumer zu, die die Entwicklung des kirchlichen Lebens im Zentrum seit 2013 schilderte: Zweimal im Monat werden Gottesdienste gefeiert, es gibt ehrenamtliche Küster*nnen, der Schaukasten wird bestückt, Blumen werden in der Kirche aufgestellt.
Die Zahlen der Gottesdienstbesucher sind niedrig. Nur zu besonderen Gelegenheiten wie dem ökumenischen Weltgebetstag, Heiligabend, der musikalischen Karfreitagsstunde oder Veranstaltungen mit Konfirmanden kommen zahlreiche Menschen. Wenige Vereine und Gruppen nutzen die Gemeinderäume und den großen Garten.
Seit 2013 steht daher fest: Auf Dauer kann die Kirchengemeinde das Gebäude nicht halten. Deshalb griff das Presbyterium gerne die Anregung des Bürgermeisters auf, über die Umwandlung der Kirche zu einem Dorf-Begegnungszentrum und den Bau eines Mehrgenerationenwohnhauses auf dem Grundstück nachzudenken. Für solche Projekte gibt es nämlich Förderung vom Land.
Das große Grundstück liegt an einem Hang, ziemlich zentral zwischen Schlesier-und Michaelsplatz. Auf dem Nachbargrundstück gibt es ein Kolping-Jugendferienhaus. Das Gebäude hat eine attraktive Gestalt. Bekannt sind die Glasfenster vom Soester Künstler Kükelhaus.
Die Gebäude sind in die Jahre gekommen und stark renovierungsbedürftig. Besondere Schwachstellen sind die Energieversorgung und die Feuchtigkeit. Dass in Petersborn-Gudenhagen eine Gruppe über die Zukunft des Dorfes nachdenkt und sich für das Dorfleben einsetzen möchte, kam bei den Workshop-Mitgliedern gut an.
Deshalb unterstützen auch Mitarbeiter aus Kreiskirchenamt und Landeskirche den Veränderungsprozess. Sie haben bereits im Auftrag des Presbyteriums einen Antrag auf Förderung durch LEADER-Mittel gestellt. Sollten im Frühling die Zuschüsse bewilligt werden, können eine Sozialraumanalyse und eine Machbarkeitsstudie finanziert werden.
Durch eine Postkartenumfrage und eine Zukunftswerkstatt kann herausgefunden werden, was Menschen im Dorf sich wünschen und welche baulichen Gestaltungsmöglichkeiten umsetzbar sind.
Die Pläne des Presbyteriums wurden während des Workshops so formuliert:
• Wir wollen das Albert Schweitzer-Zentrum zu einem zentralen Ort der Begegnung im Dorf umwandeln. So kann der jetzige Kirchraum dann wieder zu einem lebendigen Treffpunkt werden.
• Wir laden die Menschen im Dorf ein, mit uns gemeinsam diesen Entwicklungsprozess zu gestalten. Mit der Umwandlung und veränderten Nutzung der Kirchgebäude und des dazugehörigen Grundstücks wollen wir zur Zukunftsfähigkeit des Dorfes beitragen.
• Die evangelischen Gemeindeglieder bringen ihr Kirchgebäude in diese Zukunftsentwicklung des Dorfes ein. Sie wollen weiterhin Gottesdienste feiern und setzen dafür auf die ökumenische Gastfreundschaft der katholischen Gemeinde vor Ort.
Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer lädt alle die, die gerade jetzt in der Corona-Zeit gern telefonieren und denen die Zukunft des Albert-Schweitzer-Zentrums am Herzen liegt, zu einem Telefontreff ein, der regelmäßig stattfinden soll. Wer Lust hat mitzumachen, melde sich bei Kathrin Koppe-Bäumer, Tel.: 0171 20 70 755.