Erinnerungen an jüdisches Leben

Erstellt am 09.04.2021

SOEST - In einem frisch in youtube eingestellten Film erinnert Christian Casdorff an zwei jüdische Persönlichkeiten, deren 200. Geburtstage in diesem Jahr zu feiern sind. Es geht um den Musiker Louis Lewandowski und den Schriftsteller Hieronymus Lorm.

Aus Anlass des in diesem Land zu begehenden Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hätte Casdorff gern in einer Live-Veranstaltung an die beiden erinnert. Das Video aus der Pauli-Kirche muss als Ersatz dienen. An der romantischen Walcker-Orgel dieser Kirche spielt Christian Casdorff sieben Stücke von Lewandowski. Und er erzählt von dessen Leben und Musik: aus dem Sohn eines verarmten Hilfskantors in der Provinz Posen wird in Berlin der hochgeachtete Erneuerer der deutschen Synagogen-Musik. 

Im Dialog zu  ihm wird der Poet und Philosoph Heinrich Landesmann vorgestellt, der unter dem Pseudonym „Hieronymus Lorm“ in vielen Büchern seine besondere Vorstellung von Glück zum Ausdruck brachte. Er begann als musikalisches Wunderkind, ertaubte mit 16 Jahren - und mit 60 verschwand auch der letzte Rest seiner schon immer eingeschränkten Sehkraft. Bekannt ist heute nur noch das nach ihm benannte „Lorm-Alphabet“: mit der Fingerkuppe werden einem taubblinden Menschen durch Punkte und Striche ganze Texte in die Hand  „gezeichnet“.

Zwei jüdische Leben mit reicher Ernte. Die Überschrift der Erinnerungsstunde ist der trotzig-schöne Vers von Lorm: „Ein unvernünftger Sonnenglanz will nicht mein Herz verlassen“.

Das Video kann auf der Homepage der Petri-Pauli-Gemeinde angeklickt werden: auf der Startseite von www.petri-pauli.de ist der Titel in der rechten Spalte unter „Aktuelles“ zu finden.

Musiker Louis Lewandowski

Schriftsteller Hieronymus Lorm