Neuer Treffpunkt in alten Mauern

Erstellt am 16.04.2021

Von Hans-Albert Limbrock

HÜSTEN – Architekt Stephan Häger reibt sich zufrieden die Hände in der winterfrischen Aprilluft: „Ratzfatz, schwupps war alles weg.“ Bereits nach kurzer Zeit hatte der Bagger gestern Morgen am Paul-Schneider-Gemeindehaus ganze Arbeit geleistet und den rückwärtigen Anbau abgerissen. „Jetzt“, so  Jochen Ullrich, „kann es richtig losgehen.“ Ullrich wird als „Technischer Bauherrenvertreter“ bei dieser Maßnahme „den Hut aufhaben“ und die Interessen der Kirchengemeinde vertreten.

Dabei kann er buchstäblich auf breite Unterstützung bauen. Neben Architekt Häger, der praktischerweise sein Büro in unmittelbarer Nachbarschaft hat, ist Marc Braukmann als Architekt des Kreiskirchenamtes mit im Boot, und auch die Landeskirche in Bielefeld steht mit ihrer vielfältigen Expertise zur Seite.

Mit den gestern gestarteten Abbrucharbeiten geht ein Prozess in die nun aktive Bauphase, der die Kirchengemeinde schon seit geraumer Zeit beschäftigt. Ullrich:  „Schon seit 2016 machen wir uns Gedanken, wie wir das Gemeindehaus umbauen und an die Erfordernisse der heutigen Zeit anpassen können.“

Und diese Erfordernisse sind vielfältig; vor allem aber war es die nicht vorhandene Barrierefreiheit in dem ursprünglich vor 120 Jahren gebauten Haus, die zum Handeln zwingt. „Das Erdgeschoss des Paul-Schneider-Gemeindehauses weist im Bestand mehrere Höhenunterschiede auf, die nur über Stufen bzw. Treppen erreichbar sind. Durch die geplanten Umbaumaßnahmen soll das Gemeindehaus komplett barrierefrei werden“, erklärt Marc Braukmann.

Künftig wird alles auf einer Ebene und dadurch auch für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen leicht zu erreichen sein. Deshalb wird auch von außen her ein neuer Zugang geschaffen. Ullrich: „Wir bauen eine Rampe längsseits an das Gebäude.“

Durch den neuen Anbau entsteht zudem ein großer Gruppenraum, der vielfältig nutzbar sein wird, und durch eine flexible Trennwand auch in zwei Räume unterteilt werden kann. „Bisher haben sich größere Gruppen in der Unterkirche getroffen. In Zukunft werden sie das im Gemeindehaus tun können, weil der neue, variable Mehrzweckraum ausreichend Platz bietet“, erläutert Ulrich das Konzept.

Für die Gemeinde stellt die Baumaßnahme einen echten finanziellen Kraftakt dar. Die Gesamtkosten belaufen sich nach vorsichtigen Schätzungen auf 373.000 Euro. Ullrich: „Das ist natürlich eine echte Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen.“ Läuft alles nach Plan, soll bereits im Spätsommer Einweihung gefeiert werden. „Im September“, so Ullrich zuversichtlich, „grille ich bei der Einweihungsfeier Würstchen auf der neuen Terrasse.“

 

 

Startschuss für ein engagiertes Projekt (von links): „Bauleiter“ Jochen Ullrich, Pfarrerin Ulrike Rüter, Beate Ullrich (Presbyteriums-Vorsitzende) und Architekt Stephan Häger. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Ist froh, dass es nun endlich losgeht: Jochen Ullrich, der die Maßnahme für die Kirchengemeinde begleiten wird.