Leuchtkraft in dunklen Zeiten

Erstellt am 22.12.2021

Von Hans-Albert Limbrock

Soest. In der Bibel steht viel. Aber leider auch nicht alles. Hinweise, ob sich Moränen, Teufelsrochen, Mäuse, Schlangen oder gar die Bad Sassendorfer Hebamme Johanna Volke wirklich auf den Weg zur Krippe nach Bethlehem gemacht haben, wird man im Buch der Bücher nicht finden. Aber das ist im Grunde auch gar nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass sie nun Teil einer eigenen, ganz und gar wunderbaren Weihnachtsgeschichte sind, die in der Kirche Neu St. Thomä noch bis zum 8. Januar präsentiert wird.

Über 1200 Figuren haben kleine und große Hände aus dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg in Kindertagestätten, in Frauen- und Männertreffs sowie bei Konfirmanden- und Jugendgruppen  in den vergangenen Wochen aus Ton geformt und gestaltet und in der historischen Kirche auf den Weg zur heiligen Familie nach Bethlehem geschickt. Entstanden ist so die vermutlich größte Krippe der Welt – zumindest, was die Anzahl der Figuren betrifft.

„Ich bin schlicht und einfach überwältigt“, freute sich Superintendent Dr. Manuel Schilling beim Aufbau über die große Resonanz. „Ich habe zwar gehofft, dass sich Menschen in unserem Kirchenkreis von unserer Idee begeistern lassen; aber mit diesem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Das ist schlicht und einfach großartig.“

Ende Oktober wurden fast 1,5 Tonnen Ton angeliefert und an die 29 Kirchengemeinden zwischen Medebach und Möhnesee, Wickede und Geseke verteilt.  „Auf den ersten Blick“, so Schilling, „wird man vermutlich von der Masse der Figuren fast erschlagen. Doch es lohnt sich, sehr genau hinzuschauen, denn erst dann sieht man diese unglaubliche Bandbreite und erfährt, mit wie viel Fantasie, aber auch Empathie diese Figuren geschaffen worden sind.“

Für den Superintendenten ist die „Krippe der 1000“ der sichtbare Beweis, dass die über 2000 Jahre alte Geschichte auch heute noch lebt und die Menschen – kleine wie große – in ihren Bann zieht: „Das ist die eigentliche Botschaft unserer Krippe, die eine unheimliche Kraft in sich trägt und ausstrahlt. Für mich ist sie ein hell leuchtender Lichtstrahl in diesen gewiss nicht einfachen Zeiten.“ Ein Besuch lohnt sich daher in jedem Fall.

 

Zusätzlich können Sie hier auch einen Zusammmenschnitt der Figuren auf Yotube sehen

Superintendent Dr. Manuel Schilling ist begeistert über die Resonanz. Gemeinsam mit Kindern aus dem Jona-Kindergarten Bad Sassendorf hat er sich die Figuren angeschaut. Foto: Hans-Albert Limbrock

Die Krippe kann zu folgenden Öffnungszeiten besucht werden:  22. und 23., sowie 27. bis 30. Dezember: 10 bis 16 Uhr, 2. Januar: 15 Krippen-Andacht, 3. bis 7. Januar: 10 bis 16 Uhr, 8. Januar: 17 Uhr Abschlussgottesdienst, feiertags geschlossen (außer zu den Gottesdienstzeiten). Infos auch auf www.evkirche-so-ar.de