Nur Australien fehlt noch

Erstellt am 21.01.2022

Pfarrer Jürgen Gauer hat die Welt bereist und ist jetzt im Ruhestand

Soest. Kein Frage: Der Mann hat die Welt gesehen, zumindest weite Teile davon. Vier Kontinente hat er schon besucht. Die Planungen für den noch fehlenden Besuch in „Down Under“ sind weit fortgeschritten. Sobald es  die pandemische Corona-Lage zulässt, werden Jürgen und Dorothea Gauer den Flieger Richtung Australien (und Neuseeland) besteigen und damit ihr kontinentales Quintett komplettieren. Pfarrer Gauer, der sich seit Ende vergangenen Jahres „Pfarrer im Ruhestand“ nennen darf, ist unzweifelhaft das, was man landläufig einen weitgereisten Menschen nennt; ein echter Kosmopolit.

Über fünfzig Studienreisen in Deutschland, Europa, aber auch nach Afrika, Amerika und Asien stehen in „seinem Reisepass“. „Ich war schon immer sehr reiselustig, das steckt einfach in meiner DNA“, bekennt der bald 66-Jährige. Schon als junger Mensch hat es ihn hinaus in die Welt getrieben. „Ich hab mir immer gerne fremden Wind um die Nase wehen lassen.“ 

Bei seiner ersten Pfarrstelle hat er seine Passion dann ins Gemeindeleben integriert und seine Gemeindeglieder mit auf zahlreiche, von ihm organisierte Reisen genommen. Das war in den Jahren 1983 bis Mitte 2006, als er Pfarrer in Geseke war. „Eine schöne Zeit, an die ich gerne zurückdenke“, resümiert Gauer. In den folgenden Jahren hat er die bis zu seinem Ruhestand die Stelle eines so genannten „Funktionspfarrers“ bekleidet. Hier waren vor allem die „Altenheim- und Demenzseelsorge“ im gesamten Kirchenkreis sein Aufgabenbereich: „Das war noch einmal ein großes Geschenk in meinem Berufsleben. Eine Aufgabe, die mich tagtäglich bereichert hat.“

Dass seine aktive Zeit als Pfarrer nun zu Ende ist, erfüllt den Wahl-Soester mit einer großen Portion Wehmut, weshalb er sich der Tränen bei der Abschiedsfeier in der Kirche am Stift Cappel auch nicht geschämt hat: „Ich habe mein Arbeitsleben ja bis zum letzten Tag ausgereizt – einfach, weil ich Pfarrer mit Leib und Seele war. Dass ich nun im Ruhestand bin, löst daher schon recht ambivalente Gefühle aus. Ich schaue in jedem Fall sehr, sehr gerne auf mein überaus erfülltes Berufsleben zurück.“

Reisen wird er auch in Zukunft noch und auch weiterhin Gruppenreisen organisieren, sowie jüngst nach Israel und Jordanien. „Da wird sicherlich noch so einiges kommen“, verspricht er seinen „reiselustigen Fans“. Hat jemand, der so viel gereist ist und so viel Schönes gesehen hat, eigentlich ein Lieblingsziel auf Mutter Erde. „Ach“, seufzt da der Pfarrer, „da gibt es grundsätzlich mehrere. Aber am meisten beeindruckt hat mich die Antarktis – diese Ruhe und diese gewaltige Natur. Da habe ich mich unserem Schöpfer besonders nah gespürt.“ (Lim)

Wortgewaltig, wie man ihn kennt, hat sich Pfarrer Jürgen Gauer in einem Gottesdienst vom aktiven Dienst verabschiedet. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Weggefährten wie der Lippstädter Roland Hosselmann haben die Entpflichtung begleitet.