Sorge über schwindende Bedeutung der Kirche

Erstellt am 22.06.2021

Soest/Arnsberg. Superintendent Dr. Manuel Schilling ist besorgt über die schwindende Bedeutung von Kirche in der Gesellschaft. Das machte er in seinem Bericht zur Synode deutlich: „Corona hat uns brutal gezeigt, wie unwichtig Kirche in der öffentlichen Wahrnehmung, selbst in weiten Teilen der Politik, geworden ist.“

Erst sehr spät habe man den gesellschaftlichen Respekt erhalten, etwa beim Besuch alter oder kranker Menschen zuhause und in den Kliniken oder bei Beerdigungen.  Umso wichtiger sei es daher, dass die Evangelische Kirche bei gesellschaftspolitischen Fragen auch in Zukunft Flagge zeige. Allerdings dürfe man sich dabei nicht auf Nebenkriegsschauplätzen verlieren: „Wenn wir uns als Kirche politisch äußern oder handeln, dürfen wir es nicht tun, um uns irgendeinen Vorteil zu versprechen. Wir dürfen nicht irgendwelche vorgegebenen politischen Haltungen und Meinungen nachplappern und mit einem kirchlichen Zuckerguss garnieren.“

Eine Diskussion etwa über ein Klimaschutzkonzept oder über das Kirchenasyl sei nur dann theologisch sinnvoll, „wenn es ein praktischer Ausdruck unseres Glaubens und wenn es von der politischen Lage her geboten ist.“ Erst Recht dürfe es nicht der Versuch sein, eine scheinbare politische Relevanz durch politische Betroffenheit oder ökologischen Zeitgeist zu generieren. Dann werde man unglaubwürdig. (Lim)

Vielleicht hilft nur noch beten: Superintendent Dr. Manuel Schilling sorgt sich um die schwindende Bedeutung von Kirche. Foto: Hans-Albert Limbrock