Von der Schere bis zur Maus

Erstellt am 16.07.2021

Team des Gemeindebriefes und Verteiler, hinten, von links: Heinz Willi Hillefeld (Verteiler), Carl-Heinz Hilker, Mohammad Ali Torkamanchi, Pastor Uwe Müller, Gerd Flaig. Vorne, von links: Dorothea Richter, Ingrid Knop (Verteilerin) und Karola Haverbeck. Foto: Björn Haverbeck

Von Dorothea Richter

Warstein. Wenn der Gemeindebrief der Evangelischen Martin-Luther-Kirche in Warstein erzählen könnte, was er in den vergangenen Jahren so erlebt hat, ließe sich seine Biografie mit folgenden Worten zusammenfassen: „Von der Schere bis zur Maus“. Hinter der schlagwortartigen und sich als Überschrift eignenden Bezeichnung steckt aber noch viel mehr. Es lohnt sich also, mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

In seiner jetzigen Form gibt es den Gemeindebrief seit 2003, davor hatten die drei Pfarrbezirke Warstein, Belecke und Rüthen jeweils ihren eigenen. Diese waren unterschiedlich gestaltet, jedes Gemeindebriefteam hatte ein individuelles Konzept. Vielfach wurden die ersten Ausgaben, nachdem alle Berichte und Bilder endgültig feststanden, in Form gebracht mit Hilfe von Papier und  Schere, zusammengeklebt und dann anschließend wieder und wieder kopiert.

Von dieser anfänglichen Phase existieren noch ein paar Exemplare im Archiv der Kirchengemeinde.

Im Laufe der Jahre übernahm der Computer dank moderner Text- und Bildprogramme die Arbeit, und das mühsame „Stückeln“ und langatmige Kopieren fielen weg.   

2005 beschloss das Presbyterium, dass es einen einheitlichen Gemeindebrief für alle Pfarrbezirke geben sollte, im gleichen Format und Layout.

2010 fand nicht nur die Umstrukturierung der drei Pfarrbezirke auf einen statt - mit insgesamt zwei Pfarrstellen - auch die Entwicklung des Gemeindebriefes ging weiter. Die Titelseite bekam ein neues Erscheinungsbild mit dem Logo „Dem Glauben ein Zuhause“, ein Entwurf des damaligen Presbyters Wolfgang Boomhuis.

Carl-Heinz Hilker gestaltete dazu das Panoramabild mit den fünf Kirchen der Kirchengemeinde. Alle Bilder wurden bis 2014 in schwarz-weiß gedruckt, im August des gleichen Jahres erschien die erste Ausgabe in Farbe.

Das war ein großer Ansporn für die „Mitglieder des Arbeitskreises für Öffentlichkeitsarbeit“, das im Laufe der Zeit zu einem festen Team zusammengewachsen ist. Aktuell gehören dazu: Pastor Uwe Müller, Gemeindesekretärin Karola Haverbeck, Carl-Heinz Hilker, Dorothea Richter, Gerd Flaig und Mohammad Ali Torkamanchi.

In regelmäßigen Abständen trifft sich die sechsköpfige Gruppe  (in der Coronazeit digital) zu einer Redaktionssitzung im Philipp-Melanchton-Haus und tauscht sich über den Inhalt des anstehenden Gemeindebriefes aus. In einem Planungsentwurf werden sämtliche Termine, Informationen, Artikel, aktuelle Veranstaltungen, Bilder und Kontaktdaten festgelegt. Dazu zählen auch Sprüche, Gedichte, Buchvorstellungen, Geschichten, oder Porträts über Gemeindeglieder. 

Ein Gemeindebrief (GB) muss nicht nur äußerlich gut ansprechen mit einem „Hingucker“ auf Titel-und Rückseite, sondern er sollte vor allem auch inhaltlich interessant und übersichtlich gestaltet sein für seine Leser und Leserinnen. Daher hat sich das Schema bewährt, im ersten Teil des GB die Ankündigungen der Gruppen und Kreise zu veröffentlichen und in der Mitte die farblich unterlegten und herausnehmbaren Gottesdienstpläne. Auf den letzten Seiten sind die kirchlichen Ankündigungen wie „Freud und Leid“ und Berichte über vergangene Ereignisse angesiedelt. 

Die dritte Seite „An-ge-dacht“ bleibt Pfarrer Uwe Müller und Pfarrerin Jutta Schorstein vorbehalten, für eine Predigt in Kurzform. „Grundsätzlich kann jedes Gemeindeglied redaktionelle Beiträge bei uns einreichen“, erklärtt Uwe Müller, „wir freuen uns über jede Mitarbeit.“

Nachdem alle Aufgaben im Team verteilt sind, geht es an das Schreiben, was jeder von zuhause aus mit seinem Computer oder Laptop erledigt. Aufgrund von Corona fanden im letzten Jahr und im ersten Quartal 2021 keine Treffen statt, die Verständigung erfolgte per Mail oder Telefon. Zum Schluss übernimmt Layouter Carl-Heinz Hilker den Aufbau aller Seiten am Computer, nach dem Lektorat wird der 40-seitige Gemeindebrief im DIN A5-Format auf digitalem Wege zum Druck versandt. Das Ganze unter der Prämisse des Datenschutzes, vor allem bei Bildern mit Kindern: Vor der Veröffentlichung muss eine Erlaubnis der Eltern eingeholt werden. 

Etwa vierzehn Tage später hält Gemeindesekretärin Karola Haverbeck 4000 druckfrische neue Exemplare in ihren Händen. Noch in der gleichen Woche machen sich dann etwa 65 bis 70 VerteilerInnen  in Warstein, Belecke, Rüthen, einschließlich aller Ortsteile, an die Arbeit. Sie sorgen dreimal im Jahr dafür, dass der Gemeindebrief bei den Evangelischen Christen pünktlich im Briefkasten landet.

Jetzt hat das Heftchen mit dem offiziellen Titel „Unsere Gemeinde“ seine Zielgruppe erreicht. Bleibt zu hoffen, dass diese beim Lesen nicht nur viele Informationen  frei Haus erhalten, sondern auch gleichzeitig damit Gottes guten Segen empfangen.  

Wenn das GB-Team einen oder auch mehrere Wünsche frei hätte, dann könnten diese so lauten: „Wir freuen uns über künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereit sind, uns beim Layout zu unterstützen, gern mal einen Artikel über ihre Gruppe schreiben möchten oder einen kleinen Bezirk als Gemeindebriefverteiler übernehmen würden.“