Orte der Begegnung, die erhalten bleiben müssen

Erstellt am 17.09.2021

Jahresversammlung des Fördervereins für die Matthias-Kirche

vlnr. Schriftführerin Claudia Stock, Beisitzerin Anke Hansbuer, Beisitzerin Katja Koerdt, Kirchmeister Horst Junker, 2. Vorsitzender Christian Bürger, Vorsitzende Heide Mertens, Ortsvorsteherin Anja Heymann, Unterstützer Dirk Wefringhaus.

Meiningsen. Sie wollen die Kirche im Dorf lassen – erhalten und behalten wollen sie die evangelische Matthias-Kirche und auch das Viktor-Raabe-Haus, das Gemeindehaus, das früher die Schule im Ort war. „Wir kümmern uns um die Kirche und den Ort und wir werben um noch mehr Unterstützung“, das unterstrich Heide Mertens, die Vorsitzende des Fördervereins für die Matthias-Kirche, im Nachgang zur Jahresversammlung, die endlich einmal stattfinden durfte – Corona hatte auch den Meiningsern Zwangspausen beschert.

Heide Mertens erläutert eine Besonderheit: „Ich bin selber katholisch, und trotzdem bin ich mit voller Überzeugung beim Förderverein für eine evangelische Kirche aktiv, weil ich erlebe, welchen Stellenwert diese uralte Kirche für den Ort hat, welchen Stellenwert auch das Gemeindehaus hat. Das sind Orte der Begegnung, die unbedingt erhalten bleiben müssen.“

Gefreut haben sich die Aktiven über diese Aktion: Dirk Wefringhaus ist dem Verein gerade erst beigetreten. Er verkaufte in der Vorweihnachtszeit eigene Fruchtgetränke mit und ohne Alkohol und spendete aus dem Umsatz auch gleich 300 Euro. Sollten in diesem Jahr auch wieder keine Weihnachtsmärkte stattfinden, will er wieder in Meiningsen seine Kreationen verkaufen und einen Teil des Erlöses für den Erhalt des Gemeindehauses spenden. „Es sind Gesten wie diese, die uns immer wieder ermutigen und aufrichten“, auch das sagt Heide Mertens: „Es ist nirgends einfach im Moment.“

Im Moment planen die Fördervereins-Mitglieder wegen Corona und der schwer vorauszusagenden Lage nur „auf Sicht“ – der nächste Termin wird ein Beisammensein nach dem Erntedankgottesdienst am 2. Oktober sein. Mertens: „Wir veröffentlichen Genaues im Gemeindebrief, der an alle Haushalte gegeben wird.“

Was ist sonst geplant? „Die Renovierung im Gemeindehaus ist in vollem Gange“, erzählt die Vorsitzende. „Neue, dimmbare Lichtanlagen wurden installiert im Saal und im Gymnastikraum darüber. Es soll gestrichen werden, neue Gardinen wird es geben. Und wir werben verstärkt für das Gemeindehaus: Wir vermieten für Treffen und für Feiern, Kurse können im Saal und im Gymnastikraum durchgeführt werden.“

„Damit die Kirche im Dorf bleibt!“ Unter diesem Titel bewirbt sich der Förderverein um den Heimatpreis der Stadt Soest. Heide Mertens: „Denn darum geht es uns, dass Kirche und Gemeindehaus für alle als religiöser, sozialer und kultureller Mittelpunkt im Dorf erhalten bleiben, denn der Erhalt von Kirche und Gemeindehaus tragen dazu bei, dass Menschen sich in Meiningsen zuhause fühlen.“ brü

Figur von Jorgen, dem Türmer von Meiningsen. Er hielt vom Kirchturm aus Ausschau nach anrückenden Feinden. Die Kölner haben ihn bei der Soester Fehde aus dem Fenster gestürzt, trotz der Zusicherung freien Geleits.

Blick in den Innenraum der Kirche - ihre Geschichte soll zurückreichen bis in das Jahr 1100.