Was lange währt

Erstellt am 01.06.2022

Feierliche Pfingsttage in Hüsten mit Jubiläum und Neueröffnung 

Architekt Stephan Häger, Kantorin Annika Eisenberg, Presbyteriumsvorsitzende Beate Ullrich nebst Ehemann vor dem Eingang des neugestalteten Paul-Schneider-Hauses

 

Hüsten. 100 Jahre ist die evangelische Kirchengemeinde Hüsten mittlerweile selbstständig – am 19. Juni feiert die Gemeinde ein Jubiläumssommerfest. Zuvor gilt es allerdings erst einmal, das frisch sanierte Paul-Schneider-Haus gebührend einzuweihen. Pfingstsonntag, den 5. Juni, um 9.30 Uhr lädt die Kirchengemeinde Hüsten daher zu einem feierlichen Gottesdienst ein, anschließend erfolgt die Einweihung der neuen Räume des Paul-Schneider-Hauses in der Friedrich-Naumann-Straße. Pfingstmontag, 6. Juni, um 10 Uhr, feiert zudem der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Hüsten sein 70- jähriges Jubiläum in der Kreuzkirche mit Pfarrerin Ulrike Rüter, Landesposaunenwart Ulrich Dieckmann (Musikalische Leitung) und anderen Posaunenchören aus dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg. Musikalisch können sich die Gäste auf eine große Bandbreite freuen, auch moderne Musik wie Swing wird gespielt.

Der Posaunenchor besteht zurzeit aus etwa 10-12 aktiven Mitgliedern; „wir sind laufend auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Jeder ist herzlich eingeladen, bei uns mitzuwirken, wir freuen uns auch über Nachwuchs oder Eltern, die Lust haben, gemeinsam mit ihrem Nachwuchs Musik zu machen“, so Presbyteriumsvorsitzende Beate Ullrich.

Bei einer Pressekonferenz anlässlich der Einladung zu Jubiläum und Neueröffnung berichtet das Gemeindeteam aus Hüsten, Ehepaar Ullrich, Kantorin Annika Eisenberg sowie Architekt Stephan Häger ausführlich über die vergangenen Umbaumaßnahmen und die geplanten Festlichkeiten an Pfingsten.

Das Paul-Schneider-Haus ist ein Bau aus den 70er Jahren. In dem früheren Wohnhaus neben der Kreuzkirche, das im Jahre 1974 in den Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde Hüsten überging, wurde ab 1979 das Erdgeschoss als Gemeindehaus genutzt. Das Haus war in seiner Geschichte viele Male umgebaut und durch Anbauten ergänzt worden. Der Umbau in den Siebzigern durch die Kirchengemeinde bescherte dem Haus nach der damaligen Mode mehrere Ebenen mit Treppen, die für Menschen mit Gehbehinderung nur schwer zu überwinden waren. Der Wunsch, eine für Behinderte erreichbare Toilette einzurichten, führte schließlich zu dem Beschluss, das gesamte Gemeindehaus barrierefrei zu gestalten.

Nachdem man sich in der Gemeinde einig war, den Bau zu sanieren und nicht komplett abzureißen, wurden, mit zum Teil großem Aufwand, die Baumaßnahmen durchgeführt. Bereits 2016 war das im Gebäude befindliche Gemeindebüro saniert worden. Nun wurde der Hauptraum vergrößert, die sanitären Einrichtungen erneuert und der Eingangsbereich neu gestaltet. Dacheindeckung und Isolierung wurden neu gemacht, die Konstruktion auch mit Blick auf eine spätere Photovoltaik-Anlage konzipiert. „Wegen eines Deckenversprungs musste ein großer Stahlträger eingebaut werden; das war  eine enorme Herausforderung für das durchführende Bauteam und hat alle vor Ort ordentlich ins Schwitzen gebracht“ erzählt Architekt Häger. Ein ursprünglicher Remisen-Anbau und eine Loggia wurden entfernt und der Raum so vergrößert.

Im letzten Jahr zu Pfingsten war man gestartet und optimistisch, innerhalb eines halben Jahres den Umbau abgeschlossen zu haben. Nach einem Architekten-Wettbewerb erhielt zunächst ein Architektenbüro aus Hemer den Zuschlag, umgesetzt wurde das Projekt am Ende aber von Architekt Stephan Häger aus Arnsberg. „Durch coronabedingte Lieferverzögerungen dauerte der Umbau am Ende doppelt so lange“ berichtet Ullrich, und auch die Preisanstiege machten der ursprünglichen Planung einen Strich durch die Rechnung. Finanziert wurde das Ganze durch (Sach)spenden, Fördermittel und Rücklagen.

Die behindertengerechte Rampe vor dem Eingang zu bauen war aufgrund der behördliche Vorgaben, wie z.B. Steigungsgrad, kompliziert, am Ende konnten aber doch alle Vorstellungen umgesetzt werden. Neben dem Gemeinderaum, der sich durch eine bewegliche Trennwand auch verkleinern lässt, wurde Platz für rund 80 Personen geschaffen, für Veranstaltungen jeglicher Art ist er nun perfekt ausgelegt. Die neuen Decken sorgen für eine besonders gute Akustik, die Ausstattung mit einem Beamer für Filmvorführungen und Präsentationen ist modern und ideal für eine vielfache Nutzung der Räumlichkeiten. Direkt anliegend entstand zudem eine großzügige Terrasse mit angrenzender Grünfläche – ideale Gegebenheiten für die nun anstehenden Festlichkeiten an den beiden Pfingsttagen und viele folgende. (JR)

 

Der Posaunenchor Hüsten feiert Pfingsten seinen 70. Geburtstag und lädt herzlich dazu ein