Zum Abschied „Plattduitske Kiärke“

Erstellt am 25.03.2022

Pfarrer Werner Vedder erfüllt sich am 3. April einen Herzenswunsch

Haben den Gottesdienst schon geprobt (von links): von Erich und Annegret Schlotmann, Werner Vedder, Rainer Coerds und Alexander Beimann. Foto: Hans-Albert Limbrock

 

Dinker. Hinweise, dass der liebe Gott Platt spricht, finden sich in der Bibel nicht. Da kann man lange suchen. Aber in der Kirchengemeinde Niederbörde ist man zuversichtlich, dass er Plattdeutsch versteht. Und deshalb gibt es am Sonntag, 3. April, einen kompletten Gottesdienst in Plattdeutsch – Dinkeraner Platt, um es genau zu nehmen, denn das ist schon ein wenig anders als die Mundart, die in der übrigen Börde oder jenseits der Lippe gesprochen wird.

Mit der „Plattduitske Kiärke“ erfüllt sich für Pfarrer Werner Vedder auf „seiner Abschiedstournee“ noch einmal so etwas wie ein Herzenswunsch: „Das wollte ich unbedingt noch einmal machen, bevor ich Anfang kommenden Jahres in den Ruhestand gehe.“ Schon sein Vorgänger, Michael Horst, hatte vor acht Jahren bei seinem Abschied „Niu gaot im Friäen“ gesagt.

Unterstützt wird Vedder beim Gottesdienst, der in den vergangenen Wochen intensiv und mit viel Liebe zum sprachlichen Detail vorbereitet wurde, von Erich und Annegret Schlotmann, Alexander Beimann und Rainer Coerds.

Vor allem Coerds ist ein echter Bewahrer des Plattdeutschen Dinkeraner Art: „Bis in die 60er, 70er Jahre hinein war die plattdeutsche Sprache überall hier noch weit verbreitet. Auch die Kinder haben das noch gesprochen. Aber mit den Jahren ist das leider immer weniger geworden.“

Für den Gottesdienst im April konnte das Vorbereitungsteam nur auf vergleichsweise wenig Material zurückgreifen, denn überwiegend finden sich Texte und Lieder in norddeutschem oder Mecklenburger Platt im Internet. Das unterscheidet sich aber vom Idiom dieser Region.

Auch die Predigt wird natürlich auf Platt gehalten, erst recht das wichtigste Gebet der Christenheit: „Uese Vahr in Hiemel, duin Naome mat hillig suien“. Nur ein Wort bleibt auch im Plattdeutschen gleich: Amen ist Amen. (Lim)