Als „People of colour“ hat die in Oberhausen geborene Autorin Sarah Vecera schon als Kind sehr früh eigene Rassismuserfahrungen gemacht.
Soest-Arnsberg. „Wie ist Jesus weiß geworden?“ Mit dieser provokanten Frage hat sich die Pfarrkonferenz des Evangelischen Kirchenchores Soest-Arnsberg in ihrer jüngsten Zusammenkunft beschäftigt. Zu Gast im Petri-Gemeindehaus war die Autorin Sarah Vecera, die einen gleichnamigen Bestseller zur Thematik geschrieben. Im Untertitel des Buches heißt es „Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus“.
Die Religionspädagogin und Theologin ist Mitarbeiterin der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Dortmund. Sie ist als „People of colour“ selbst damit konfrontiert worden, dass Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe mit einer Vielzahl von Vorurteilen, Ausgrenzungen und Anfeindungen konfrontiert werden.
Superintendent Dr. Manuel Schilling räumte eingangs ein, dass diese Diskussion von der Kirche bisher deutlich vernachlässigt worden sei: „In meiner Generation wurde das überhaupt nicht thematisiert.“ Er forderte die anwesenden Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu auf, Differenz als Reichtum und Herausforderung zu sehen und anzuerkennen.
Sarah Vecera hat die Erfahrung gemacht, dass die Auseinandersetzung mit dem facettenreichen Thema Rassismus auch auf kirchlicher Ebene von vielen Emotionen begleitet sei: „Sich damit auseinander zu setzen kann und muss schmerzhaft sein.“
Wichtig sei es, dass man miteinander ins Gespräch komme und dies ohne Druck geschehe: „Das muss von Innen heraus kommen.“ Rassismus sei etwas Strukturelles, von dem im Grunde jeder und jede betroffen seien. (Lim)
„Wie ist Jesus weiß geworden?“ – Mit dieser Frage haben sich die Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises in der Pfarrkonferenz beschäftigt. Fotos: Hans-Albert Limbrock