Auf dem Dach der Kita Senfkorn steht seit dem 12.11.2024 die erste PV-Anlage. Klimamanager Markus Kaulbars ist optimistisch, dass schon bald weitere folgen werden.
Von Julie Riede
Das Thema Klimaschutz nimmt im Kirchenkreis Fahrt auf, insbesondere im Gebäudebereich. Laut der Treibhausgasbilanz des Kirchenkreises im Jahr 2019 stammten rund 65 % der CO2-Emissionen aus der Wärmeproduktion für die Gebäude. Ein Rundschreiben der Landeskirche aus dem Jahr 2022 empfiehlt den Wechsel von fossilen Heizsystemen schnellstmöglich umzusetzen. Die Umstellung auf alternative Brennstoffe wie Biogas oder Wasserstoff ist jedoch langfristig weder wirtschaftlich noch realistisch, wenn er im großen Stil betrieben wird.
Die Heizungsumstellung sei daher unumgänglich, so Klimamanager Markus Kaulbars auf der Herbstsynode 2024. Der Betrieb von Gasheizungen werde zunehmend als Übergangslösung betrachtet, besonders vor dem Hintergrund, dass erste Stadtwerke, wie in Mannheim, die Stilllegung ihrer Gasnetze planen. Dies führe dazu, dass die verbleibenden Anschlussnehmer höhere Kosten tragen müssten.
Parallel dazu liefen laut Kaulbars aktuell Verhandlungen über einen neuen Gasrahmenvertrag, da der bestehende Vertrag mit der Mainova zum Jahresende ausläuft. In Zusammenarbeit mit der Verwaltung wurden Angebote von fünf Anbietern eingeholt, um eine kostengünstige Lösung für die verbleibenden 90 Gas-Lieferstellen zu finden. Es werde mit Einsparungen von rund 389.000 € in den nächsten vier Jahren gerechnet.
Ein weiteres Klimaschutzprojekt betrifft die Installation von Photovoltaikanlagen (PV) auf den Dächern der Kitas im Kirchenkreis. Vor etwa eineinhalb Jahren begannen erste Planungen, seit dem 12.11.2024 läuft die erste PV-Anlage auf der Kita Senfkorn in Geseke. Insgesamt wurden 16 geeignete Kitas im Evangelischen Kirchenkreis identifiziert, berichtet Markus Kaulbars. Die großen Dachflächen böten optimale Voraussetzungen für erneuerbare Energien, zumal die Umstellung auf Wärmepumpen den Stromverbrauch steigern wird.
Der Synodenbeschluss vom 16.November 2024 dazu im Wortlaut: „Die Synode empfiehlt die Installation von PV-Anlagen auf den Dächern der Kindertagesstätten (Kitas) des Ev. Kirchenkreises Soest-Arnsberg (Trägerschaft im Verbund oder durch die Kirchengemeinden). Sie empfiehlt ebenso die Planungen, die Installation und den Betrieb durch einen externen Anbieter auf seine Kosten unter der Maßgabe, dass den jeweiligen Kitas ein vergünstigter Strompreis angeboten wird. Auch den Kirchengemeinden wird ein vergünstigter Strompreis angeboten. Nach Abschluss der Planung und Angebotserstellung wird den wirtschaftlichen Trägern empfohlen, unter Mitwirkung des Klimaschutzmanagers das Angebot zu prüfen und einen Vertragsabschluss zu tätigen.“