Rechtzeitig inneren Reset-Knopf drücken

Erstellt am 22.01.2019

„Stimmiges Auftreten“ und die Sprache können können beruflichen Alltag beeinflussen und auch verbessern

Der Neujahrsempfang des Schulreferats des Evangelischen Kirchenkreises führte Schulleitungen und Religionslehrer an den Schulen im Kreisgebiet im Soester Petrushaus zusammen. Schulreferent Stefan Carl (2.v.l.) konnte dazu den Nachrichtensprecher Reinhard Pede (vorn, 3.v.l.) begrüßen. Foto: Reinhold Häken

 

Soest. Wenn wir sprechen, teilen wir viel mehr über uns mit, als uns bewusst ist. Wir geben Einblicke in unseren Gemütszustand, über unsere Stimmungslage und sogar zu unserer sozialen Herkunft. Wissenschaftlich belegt ist: „Die Stimme verrät mehr über uns als tausend Worte, sie hat Gestaltungskraft, sie kann Bilder erzeugen und Gefühle. Sie ist sozusagen eine Visitenkarte der Persönlichkeit. Mit ihr kann man andere mitreißen, beruhigen oder aufregen“, weiß Reinhard Pede.

Er muss es wissen, denn seine Stimme ist die Grundlage seines beruflichen Schaffens. Pede ist Nachrichtensprecher beim Deutschlandfunk und erläuterte nun beim Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises für Schulleiter und REligionslehrer, was alles mit flexibler Stimme und Körpersprache zum Ausdruck kommen kann.

„Angemessen und gekonnt auftreten“ hatte Schulreferent Pfarrer Stefan Carl das Thema vorgegeben, als nun Schulleiter und Organisatoren des Religionsunterrichts an den Schulen im Kreisgebiet im Soester Petrushaus zusammenkamen, um im Rahmen der Fortbildungsofferten des Schulreferats das „stimmige Auftreten“ ebenso zu beleuchten wie die persönliche Überzeugungskraft. „Sie hören mir nicht zu und sie glauben mir nicht“, zitierte Stefan Carl das Alte Testament und Mose, um deutlich zu machen, dass manchmal schon „einfache Dinge“ das Miteinander und den beruflichen Alltag beeinflussen, ändern, aber auch verbessern können.

„Stimme und Körpersprache können für eine gute Gesprächs-Atmosphäre sorgen“, ist Reinhard Rede überzeugt, der als Nachrichtensprecher für Radiostationen ebenso arbeitet wie in der Fortbildung von Journalisten, Pädagogen und Managern und auch vielen Politikern „eine Stimme verschafft“.

Mit relativ einfachen Mitteln lässt sich mehr aus der eigenen Stimme herausholen, lassen sich auch in der Schule Wege finden, mit einzelnen Menschen oder einem ganzen Klassenverband zu einer bessere Kommunikation und zum besseren Miteinander finden, gab der Sprachtrainer den Pädagogen mit auf den Weg: „Lassen Sie sich anregen, mehr aus ihrer Stimme herauszuholen. Lernen Sie Ihre Stimme besser kennen und staunen Sie, was Sie alles mit ihr machen können, um einen lebendigen und stimmökonomischen Unterricht zu gestalten“, hatte er auch noch einen wichtigen Tipp dabei: „Nie gestresst vor die Klasse treten“, empfahl Pede für jede Lebenssituation, zunächst den inneren „Reset-Knopf“ zu drücken, sich vom aufgestauten Ballast zu befreien, um sich dann aufzumachen in das Abenteuer der nächsten Stunde.

Stefan Carl nutzte die Gelegenheit, auf das Programm-Angebot des Schulreferats in den kommenden Monaten aufmerksam zu machen. „Wenn Nervensägen an unseren Nerven sägen“ heißt ein Beitrag, der sich an das aktuelle Angebot anschließt. Der Schauspieler und Körpersprachentrainer Rudi Rhode geht am 26. Juni sowohl auf die körpersprachlichen Botschaften als auch auf die verbalen Äußerungen einer konsequenten und wertschätzenden Vorgehensweise ein, erläutert Deeskalationstechniken und konfrontative Reaktionsmuster.