Das Göttliche im Menschen - Mit Bibel, Psychologie und Spiritualität : Christina Bergmann wurde zur Pfarrerin für Seelsorge gewählt

Erstellt am 01.03.2019

Von Kathrin Koppe-Bäumer

Soest-Arnsberg. In der Januarsitzung wählte der Kreissynodalvorstand Pfarrerin Christina Bergmann zur Inhaberin der neuen Pfarrstelle für Seelsorge im Kirchenkreis Soest-Arnsberg. Die auf die Wahl folgende Widerspruchsfrist ist abgelaufen. Die Kirchenleitung hat die Wahl bestätigt.

Christina Bergmann ist verheiratet, wohnt in Mellen und ist 56 Jahre alt. Ihre beiden Töchter studieren. Lange Zeit arbeitete sie auf Pfarrstellen in klassischen Kirchengemeinden. 2010 übernahm sie das Struktur- und Projektbüro zur Unterstützung des nebenamtlichen Superintendenten im  Kirchenkreis Arnsberg.

Hier lernte sie evangelisches Leben in der Diaspora kennen, veranstaltete große kreiskirchliche Projekte und arbeitete mit Diakoniepfarrer Peter Sinn in der Fortbildung von Gemeindegliedern, die seelsorglich arbeiten wollen. Unter anderem leiteten die beiden mehrere Veranstaltungsreihen zu Seelsorge in den Kirchengemeinden Brilon und Warstein.  In Wickede bildete sie Pilgerbegleiterinnen und Begleiter für den Meditationsweg aus.

Bergmann ist auch Spiritualin und systemische Familientherapeutin. In Vorträgen und in Gottesdiensten hat sie sich als Theologin gezeigt, die die Ursprachen der Bibel liebt und geistreich interpretiert. Rabbinische und mystische Auslegungen des Alten und Neuen Testaments sind ihr vertraut und sie nutzt sie, um Menschen von heute Transzendenz zu erschließen. „Ich nehme die Wörter beim Wort“, beschreibt sie ihren Ansatz.

Dem Kreissynodalvorstand schilderte sie, dass sie aus der Schöpfungsgeschichte, der Begegnung des Mose mit Gott in der Wüste, den Ich bin-Worten Jesu und aus psychologischen Erkenntnissen ihr Verständnis von Seelsorge entwickelt hat: „Die Seele ist das Göttliche im Menschen. Der Grund unserer Seelsorge ist Gottes Sorge um uns. Wir haben Teil an Gottes Kümmern um uns Menschen. Dabei versuchen wir, neu sprachfähig zu werden. Aus der Hineinwendung in Gott wenden wir uns dem Leben zu. In allem, hinter allem und über alles hinaus suchen wir den Grund, der auch dann noch trägt, wenn man den Boden unter den Füßen verliert.“

Indem der Kirchenkreis eine Pfarrstelle Seelsorge und eine Diakonenstelle „Seelsorge im Alter“ errichtet hat, hat er die Seelsorge zum Schwerpunkt seiner Arbeit gesetzt. Darin sieht Bergmann eine wichtige strategische Entscheidung. In der Seelsorge arbeiten Pfarrer und Pfarrerinnen, Diakone, Haupt-und Ehrenamtliche in einer Dienstgemeinschaft zusammen. Sie lassen sich beraten von Menschen mit wenig oder keiner Kirchenbindung und von Fachleuten aus der Psychologie und der Medizin. 

Ein Hauptschwerpunkt der kreiskirchlichen Arbeit werde die Qualifizierung ehrenamtlicher Gemeindeglieder sein. Als hilfreich sieht Bergmann die Zusammenarbeit mit dem landeskirchlichen Seelsorge-Referat an. Dort wurden ein Basis- und ein Aufbaukurs Seelsorge entwickelt, die zunächst Grundkenntnisse und anschließend spezielle Feldkompetenzen vermittelt.
An der Entwicklung eines Seelsorgekonzepts für den Kirchenkreis arbeiten die Stelleninhaberinnen für Seelsorge, der Diakoniepfarrer, der Fachbereich Seelsorge der EKvW und der Seelsorge-Ausschuss. Für den  Austausch unter Seelsorgenden stellt sich Bergmann die Gründung eines Seelsorge-Konvents vor.

Die neue Kreispfarrerin für Seelsorge: Christina Bergmann Bild: privat

Superintendent Dieter Tometten gratuliert Christina Bergmann zur Wahl Bild: KKB