Grünes Licht für Investitionen in Kitas

Erstellt am 04.03.2019

JHA fordert vom Land 19 Millionen Euro für weitere 657 Plätze

Volles Haus in der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses zur Kita-Bedarfsplanung: Die steigende Nachfrage erfordert 657 zusätzliche Plätze, eine Investition von fast 19 Mio. Euro. Foto: Wilhelm Müschenborn

Kreis Soest. In einer Sondersitzung zur Ausbauplanung für die Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege hat der Kreis-Jugendhilfeausschuss grünes Licht für erhebliche Investitionen gegeben, um dem stark gestiegenen Bedarf an Kindertagesbetreuung in den elf Kommunen des Kreisjugendamtsbezirks gerecht zu werden. Einstimmig sprach sich das Gremium dafür aus, den ermittelten zusätzlichen Bedarf von fast 19 Millionen Euro für weitere 657 Plätze beim Land komplett zu beantragen.

Nach den bisherigen Zahlen kann das Kreisjugendamt allerdings jährlich nur mit Investitionsmitteln von ein bis zwei Millionen Euro aus Düsseldorf rechnen. Der Ausschuss zeigte sich aber dennoch optimistisch. Denn NRW-Familienminister Stamp hatte dem Präsidium des Landkreistages zugesichert, dass jeder notwendige Platz vom Land bewilligt werde, und mit den drei kommunalen Spitzenverbänden eine Vereinbarung getroffen, die Qualität der Kinderbetreuung in Nordrhein-Westfalen zu verbessern.

Der Beschluss stellt nur einen ersten Schritt dar. Denn die Zielmarke bei der Versorgungsquote im Bereich der U3-Betreung verschoben die Ausschussmitglieder von 45 auf 50 Prozent. Dabei soll ein 80:20-Verhältnis von Kitaplätzen und Tagespflege erreicht werden. So müssen alleine in den 96 Kitas 1.541 U3-Plätze zur Verfügung gestellt werden (zurzeit 1.065).

Die große Nachfrage nach der Betreuung von Kleinkindern, vermehrte Zuzüge in neu ausgewiesene Baugebiete und ein Geburtenanstieg in der gesamten Region wirken sich aus. Außerdem besuchen mittlerweile fast alle Kinder über drei Jahren eine Kindertageseinrichtung. Dezernentin Maria Schulte-Kellinghaus verwies auf diese gesellschaftlichen Trends und begrüßte, dass mit allen Kommunen in positiver Stimmung konstruktive Gespräche über diese Herausforderungen geführt worden seien. Denn die Entwicklung sei unverändert dynamisch und werde alle Verantwortlichen weiter fordern.