Kirchenband sucht Verstärkung - - „Gloria in excelsis Stereo“ aus Schwefe hat für die Zukunft noch viel vor

Erstellt am 05.03.2019

Von Sandra Goerdt-Heegt

Die Mischung macht’s: In der Schwefer Kirchenband greifen Musiker verschiedener Generationen zu den Instrumenten. Foto Sandra Goerdt-Heegt

Schwefe. Victor Hugo hat gesagt: Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich wäre. Dass die neue Schwefer Kirchenband mit dem ebenso klangvollen wie ausdrucksstarken Namen „Gloria in excelsis Stereo“ viel zu sagen hat, machte sie bereits bei ihrem Debütauftritt am 23. Dezember unüberhörbar  klar.

 „Wir sind sehr zufrieden, wie es aktuell läuft, und hochmotiviert weiterzumachen, aber wir wollen dabei nicht alleine bleiben, sondern freuen uns über weiteren Zuwachs“, erklärt Pastor Andreas Herzog, Bassist der Gruppe.

Gemeinsam mit Sigfried Dobel (Gitarre), Birte Röhrig (Schlagzeug), Annika und Alexa Schönfeld (beide Gesang und Klavier), probt er einmal in der Woche emsig fürs Repertoire. Es ist diese besondere Jahrgangs-Mischung, die den Esprit der Band ausmacht.

„Drei junge Damen und zwei ältere Herren“, so Herzog lachend weiter, „das muss ja interessant werden.“ „Den Altersunterschied merken wir gar nicht“, sagt Annika Schönfeld (19) mit Blick auf die gemeinsame Musizierzeit. Und die 17-jährige Alexa ergänzt: „Wir sind so vielschichtig wie unsere Musik, mit der wir uns alle identifizieren können.“ Dabei müssen die Lieder gar nicht ausgewiesene Kirchenlieder sein. „Entscheidend ist, dass die ausgewählten Songs thematisch passen“, so der Pfarrer.

Mit der Kirchenband wollte Pfarrer Herzog einer anderen Form von Gottesdiensten einen Raum bieten. Was dann folgte, war ein Aufruf im Gemeindebrief, sich zu melden und mitzumachen, und der Appell an die Lektoren, dass dieser Dienst alleine nicht ausreicht. „Widerstand war also zwecklos, aber wir wussten auch sehr schnell, dass wir hier genau richtig sind und ganz viel Spaß miteinander bekommen können“, resümiert Lektorin Annika, die gemeinsame Zeit als Band seit September 2018.

Die Resonanz auf den Premierenauftritt im Gottesdienst vor Weihnachten war durchweg positiv. „Allen hat es gefallen, und sie waren begeistert“, erinnert sich Sigfried Dobel. Der mit 66 Jahren älteste im Bunde hatte zunächst ganz vorsichtig angefragt, ob er denn nicht zu alt für die Band sei, und wurde von seinen Musikerkollegen schnell eines Besseren belehrt.

Wer sich vorstellen könnte, die Band musikalisch oder stimmlich zu unterstützen, „ist uns jederzeit herzlich willkommen.“ Bis der Probenraum im St. Albanus Gemeindehaus in Welver renoviert ist, finden die Proben jeden Montag ab 19 Uhr noch in der Schwefer St. Severin Kirche statt. Allerdings unter großem Aufwand, muss doch jedes Mal komplett neu aufgebaut werden.

Alternativ gibt es Infos auch im Gemeindebüro der Kirchengemeinde Niederbörde. Hohe Erwartungen sind nicht gesteckt, „man braucht nicht viel zu können, und auch ausgefallene Instrumente wären eine echte Bereicherung für uns“, so die Überzeugung der Band.

Auf die Frage, wie das denn sei, mit dem Pastor in der gleichen Band zu spielen, kommt die Antwort prompt: „Der Pfarrer ist so engagiert und begeistert bei der Sache, das ist einfach super.“

Pfarrer Herzog persönlich möchte aufs Bass spielen eigentlich nicht mehr verzichten, „aber natürlich kommt auch bei mir erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Und wenn es zeitlich mal gar nicht passt, kann ja in Zukunft vielleicht auch ein neuer Bass für mich einspringen.“