„Es ist noch Platz“. - In Kirchen und Gemeindezentren feierten Frauen aller Konfessionen den Weltgebetstag

Erstellt am 18.03.2019

Von Ingrid Fürstenberg

Arnsberg/Meschede/Brilon/Gudenhagen.  Slowenien: Ein junges und kleines Land in der EU, mit nur 2 Millionen Einwohnern. Ein wunderschönes Land mit fruchtbarem Boden für Ackerbau, mit guten Weinregionen, mit Bergen, Seen und Stränden der Adria. Frauen aus Slowenien hatten die Liturgie für den Weltgebetstag vorbereitet. 

In Arnsberg feierten Frauen aller Konfessionen den Gottesdienst in der katholischen Liebfrauenkirche. Ein ökumenisches Team, geleitet von Adelheid Treeck, Sr.M. Ephrem Eling und Ursula Hankeln, hatte die slowenische Gebetsordnung wunderbar auf Arnsberg übertragen: Vom Schmuck des Altarraums in den typischen Landesfarben weiß, rot und blau, bis zu diversen Fotos, die die schöne Landschaft  zeigten.  

Mit Beginn des Gottesdienstes  reihten sich die Arnsbergerinnen ein in die weltumspannende Gebetskette. Zusammen mit Frauen in 120 Ländern rund um den Globus, durch verschiedene Zeitzonen verteilt, thematisierten sie 24 Stunden lang die Rechte der Frauen im Angesicht des Evangeliums.
Eine Arnsbergerin schlüpfte in die Rolle von Marjeta, die sich erinnert, dass im sozial-kommunistischen Staat Beten überhaupt nicht gerne gesehen wurde. Gläubige Christen wie sie waren damals Menschen zweiter Klasse. Viele wanderten aus. Marjeta ging in die Schweiz und fand dort Arbeit. Als Rentnerin kehrte sie in ihr Heimatland zurück.  

Weitere Frauenbiographien kamen zu Wort. In Slowenien, wie in den verschiedensten Ländern der Erde, geht es gerade Frauen und Kindern oft schlecht. Sie werden misshandelt und ausgebeutet! Diese Ungerechtigkeit sprach ein Gebet an: „Gott wir bekennen, dass es in unserer Gesellschaft viel Ausgrenzung gibt. Es fällt uns schwer, Menschen zu akzeptieren, die anders sind. Wir glauben, unsere Art zu leben, sei das Maß aller Dinge und wir schließen sehr schnell jemanden aus.“ 

Das Gleichnis vom großen Abendmahl in der Fassung des Lukas stand im Mittelpunkt. Betont wurde, dass die, denen es wirtschaftlich und sozial gut geht, die Einladung an den Tisch nicht annehmen, die Bedürftigen hingegen sofort und gern. Viele Plätze bleiben trotzdem frei. Ähnlich wie in unseren Gottesdiensten: Auch da sind –anders als beim Weltgebetstag - oft viele Plätze frei. 

An einem Tisch fand sich die Gemeinde nach dem Gottesdienst zusammen. Ein reichhaltiges Büfett wartete im Gemeindesaal. Fleißige Köchinnen und Bäckerinnen aus der ökumenischen Gemeinde hatten es zubereitet. Landesübliche Speisen gehören zu jedem Weltgebetstag. 

Mit Essen und Trinken, mit angeregtem Austausch von leckeren Rezepten und Gesprächen über den Gottesdienst verging die Zeit wie im Flug. Was die Gemeinde im Gottesdienst gesungen hatte, erlebte sie danach im Gemeindesaal: ,,Wir sind noch nicht im Festsaal angelangt, aber wir sind eingeladen. Wir sehen schon die Lichter und hören die Musik.“   Weltgebetstag für Kinder hier 
 

Das ökumenische Team in Arnsberg am Altar - Bild: Ingrid Fürstenberg

Das Mescheder Team an einem Tisch im Gemeinsamen Kirchenzentrum. Bild: Ina Hipp

In den slowenischen Landesfarben - das Team in der Briloner Stadtkirche.

Die Frauen in der Ev. Kirche in Gudenhagen luden nach dem Gottesdienst zum Buffet mit slowenischen Speisen. Fotos: Kathrin Koppe-Bäumer