Tragfähiges Netzwerk soll entstehen - Briloner Mosaik wird am 31. März gegründet

Erstellt am 23.03.2019

Kathrin Koppe-Bäumer, Heike Fritz und Annika Siegel laden zum Briloner Mosaik ein.

Brilon. Am Sonntag, 31. März ruft die Ev. Kirchengemeinde das Briloner Mosaik ins Leben. Sie lädt Briloner und Brilonerinnen, die 55 Jahre und älter sind und gerne etwas mit anderen machen möchten um 15.30 Uhr ins Ev. Gemeindezentrum, Kreuziger Mauer 2 ein. Dort können Menschen, die Kontakte suchen, Interessengruppen gründen. Denn beim  gemeinsam Fahrrad Fahren, ins Kino Gehen, Wandern, Englisch Lernen, Strümpfe Stricken, Karten Spielen oder Kochrezepte Ausprobieren können Freundschaften entstehen und Netzwerke, die auch in Zukunft tragen. Mitmachen können alle, die sich von der Idee angesprochen fühlen. Evangelisch, katholisch, kirchenfern – das spielt keine Rolle. Briloner aus der Kernstadt und aus den Ortsteilen sind willkommen.
„Wir wollen Menschen ansprechen, die in einer Lebensphase sind , in der Kontakte abbrechen, weil die Kinder aus dem Haus sind, der Ruhestand begonnen hat, eine Ehe geschieden wurde, ein Witwer, eine Witwe zurückbleibt“, beschreibt Pfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer die Zielgruppe. Wer kommt, sollte Lust haben, Kontakte aufzubauen und mit anderen etwas zu machen. Die Gruppen laufen selbstständig. Die Kirchengemeinde macht nach dem Gründungstag Werbung für die Gruppen und unterstützt bei der Organisation. Wichtig ist, dass die Gruppen, die zum Briloner Mosaik gehört, offen bleiben für neue Interessierte.

Am 31. März leitet GemeindeSchwester Annika Siegel mit einem Moderatoren-Team die Gruppengründung an. Wer kommt, kann auf bunte Zettel Herzenswünsche schreiben und auf den Boden im großen Saal legen. Andere, die das Interesse teilen, stellen sich dazu. Regelmäßige Treffen werden verabredet. Ein Treffpunkt wird gefunden: im Gemeindehaus, am oder im Dorfvereinshaus, in der Kneipe oder im Kurpark.

Annika Siegel arbeitet seit April 2018 als GemeindeSchwester in der Kirchengemeinde. Das Presbyterium hat ihr den Auftrag gegeben, die Situation älterer Menschen in Brilon wahrzunehmen und ein Netzwerk „Alter“ zu bilden. Das Briloner Mosaik ist eins ihrer Praxisprojekte während der dreijährigen Weiterbildung. Siegel wird die entstandenen Interessengruppen bei den praktischen Fragen begleiten. Regelmäßig wird sie Interessierte zum Stammtisch einladen und beraten und auch überlegen, ob für alle gemeinsam etwas organisiert werden kann: Ausflüge, Themenabende und was sonst noch alles ansteht. Die ausgebildete Altenpflegerin weiß, wie wichtig es ist, Kontakte zu pflegen, bevor man richtig alt wird. „Ich kenne Menschen, die im hohen Alter nur noch Besuch vom Pflegepersonal haben“. Um dem vorzubauen, möchte sie Menschen ab 55 ansprechen: „Ich möchte sie aus ihrer Komfortzone herauslocken“. Annika Siegel ist überzeugt, dass sich das lohnt. Heike Fritz vom Diakonie-Ausschuss versteht das Briloner Mosaik als einen Ort, „wo man sich mit Offenheit, Wertschätzung und Herzlichkeit begegnet und Ideen mit Hilfen von anderen verwirklichen kann“.

Der Diakonie-Ausschuss der Kirchengemeinde hat mit Annika Siegel das Briloner Mosaik entwickelt. Die Idee haben sie sich in Essen-Kettwig und Vlotho abgeguckt. Da haben evangelische Kirchengemeinden erfolgreich solche Netzwerke gegründet. Ellen Mendelin-Plauth, ebenfalls Mitglied im Diakonie-Ausschuss, sagt dazu: „Ich finde das Briloner Mosaik gut, da sich hier Einzelpersonen mit ihren Ideen und Interessen mit Gleichgesinnten vernetzen und gemeinsam diese Ideen verwirklichen können“.

Die Mitglieder des Diakonie-Ausschusses freuen sich über gute Rückmeldungen auf ihr Projekt. Gerne werden ihre Flyer in Geschäften, Arztpraxen, Buchhandlungen und Apotheken ausgelegt. Es gibt sogar schon Menschen, die Ideen für Interessengruppen haben: Eine Lesegruppe ist im Gespräch, ein Klönkreis, eine Kuchenback- und eine Kulturgruppe. Auch Bürgermeister Dr. Christof Bartsch steht hinter dem Projekt und wird alle, die zum Gründungstreffen kommen, begrüßen.