Hohne-Finanzierung bleibt Kraftakt - Start für den zweiten Bauabschnitt – Land sagt weitere Finanzierung zu

Erstellt am 12.05.2019

Von Dr. Horst Köhler

Soest. Mit der Außenrestaurierung des Kirchturms einschließlich der angrenzenden Schildwände, der Instandsetzung und neuen Schiefereindeckung des Kirchturms war der erste Bauabschnitt der Hohne-Sanierung im zurückliegenden Jahr abgeschlossen.

Nun ist die witterungsbedingte Zwangspause zu Ende, und der zweite Bauabschnitt beginnt - für alle sichtbar an dem bereits stehenden Baugerüst auf der Nordseite der Kirche. Hier wird die Außenrestaurierung des nördlichen Kirchenschiffs, die Instandsetzung der Gewölbe und weiterer Natursteinelemente im Dachraum beginnen. In diesem Zuge wird auch die Instandsetzung des nördlichen Pultdaches mit einer Bleieindeckung erfolgen.

Es gibt viel zu tun. Die Dachkonstruktion zeigt Feuchtigkeitsstellen, Balken sind von Wurmfraß befallen, Zugverspannungen sind lose und nicht funktionstüchtig, Steine der Gewölbeausmauerung haben sich gelockert.  

Das Dach des südlichen Seitenschiffs hat eine konstruktive, gleichwohl problematische Besonderheit: Die Dachsparren liegen auf dem Gewölbe auf. Das bedeutet, dass die Sparren bei unterschiedlicher Belastung als Punktlasten auf das Gewölbe drücken und damit Risse verursachen können. 

Der vorhandene Laufsteg hat nur eine einseitige Absturzsicherung. Das hier fehlende Geländer ist zu ergänzen, eine wichtige Maßnahme, denn die Kirchenführer sehen hier eine Möglichkeit, zu gegebener Zeit im Sinne von Sonderführungen sowohl das Turm- als auch das Dachgewölbe zu begehen.

Am Beginn all dieser Arbeiten steht jedoch die Reinigung der Gewölbe. Taubenexkremente, Staub, Unmengen Schutt und allerlei Gerümpel haben sich im Laufe der Zeit angesammelt.

Ein Kraftakt sind aber nicht nur die anstehenden Arbeiten, sondern auch deren Finanzierung. 285 000 Euro wird der zweite Bauabschnitt der Hohne-Sanierung entsprechend solider Planung kosten. 60.000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gewissermaßen als Anstoßfinanzierung beigesteuert.

Den „Rest“ von 225.000 Euro müssen die Kirchengemeinde Maria zur Höhe und der Verein zur Erhaltung der Hohnekirche schultern. Hinzu kommt, dass der erste Bauabschnitt eine gravierende finanzielle Erblast hinterlassen hat, die es im Zuge des zweiten Bauabschnitts möglichst abzutragen gilt. Damit ist eine finanzielle Situation beschrieben, die zu bewältigen der Gemeinde sowie dem Verein vermehrte Anstrengungen abfordert.

Vor diesem Hintergrund ist es höchst erfreulich, einen Betrag von 72.000 Euro an Fördermitteln seitens des Landes NRW zugesagt bekommen zu haben. Den Bewilligungsbescheid übergab der Landtagsabgeordnete der CDU Heinrich Frieling an Gemeindepfarrer und Förderverein. Sein Büro hatte die Förderung mit eingefädelt.

Diese 72.000 Euro Fördermittel des Landes und die 60.000 Euro der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder weitere Euro an Spenden nicht nur hochwillkommen, sondern auch dringend erforderlich ist. Denn es kommt erschwerend hinzu, dass die aktuell bewilligten Fördermittel des Landes für den dritten Bauabschnitt vorgesehen sind, mithin die für den zweiten Bauabschnitt umrissene Finanzsituation nicht zu entspannen in der Lage sind.

„Wir sind dankbar für jede Unterstützung“, betont Pfarrer Thomas Gano, und er spricht insbesondere den Verein zur Erhaltung der Hohnekirche um seinen Vorsitzenden, Wolfgang Dettmar, an, der unermüdlich hilft, Spenden einzuwerben, und das bereits seit 1982.

Willkommene finanzielle Unterstützung: CDU-Landtagsabgeordneter Heinrich Frieling (2. von rechts) machte sich jetzt vor Ort ein Bild von den Sanierungsarbeiten und sagte Pfarrer Thomas Gano, Wolfgang Dettmar, Dirk Pieper und Dr. Horst Köhler zusätzliche Fördergelder seitens des Landes zu. Foto: Hans-Albert Limbrock