Neues in der eigenen Stadt kennengelernt - Erste Jugendschnade war erfolgreich

Erstellt am 28.05.2019

Von Kathrin Koppe-Bäumer

Brilon. Im Sauerland geht viel, wenn mehrere sich zusammentun. Deshalb haben sich 2017 die christlichen Gemeinden in Brilon zur lokalen Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) verbunden. Die Jugendschnade Mitte Mai war die erste ACK-Veranstaltung, die sich an Jugendliche richtete. Die Initiative ging aus von Vikarin Antje Jäkel. Mit Mitgliedern des evangelischen Jugendausschusses organisierte sie seit letztem Herbst einen Schnadegang durch die Stadt, bei dem Grenzen überwunden statt abgegangen werden sollten. Aufgeschlossene Kooperationspartner fand sie in Klaus Wrede vom Jugendparlament, Burkhard Wiese vom Alfred-Delp-Haus, Jürgen Mehler von den Pfadfindern und Erik Stehfest, dem Leiter der Neuapostolischen Gemeinde.
Am Mistemarkt trafen sich bei herrlichem Maiwetter rund 80 Jugendliche. „Wir werden einen tollen Tag haben“, versprach ihnen Antje Jäkel und verteilte bunte Armbändchen als Erkennungszeichen. Die Pfadfinder leiteten Kennenlernspiele an und mischten die Gruppen. Danach gaben sie ihr urgemütliches Fachwerkhaus zur Erkundung frei. Ein kurzer Weg führte zum Alfred-Delp-Haus, wo die katholische Propsteigemeinde seit 60 Jahren offene Jugendarbeit im Namen des mutigen Widerstandkämpfers macht. Eine Akrobatik-Gruppe zeigte, wie viel Spaß Jugendlichen das wöchentlich stattfindende Zirkustraining macht. Bei einem Großgruppen-Geschicklichkeitsspiel zeigten alle Schnadegänger ihre Teamfähigkeit.
Bei Sonne wanderte die Gruppe bergauf zur Kirche der neuapostolischen Gemeinde. Ihr Leiter Erik Stehfest erläuterte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen evangelisch, katholisch und neuapostolisch. Benutzt wird dieselbe Bibel, Sakramente gibt es in seiner Kirche drei: Taufe, Abendmahl und Versiegelung. Er sprach das Mittagsgebet und in erstaunlich kurzer Zeit war die vielköpfige Reisegesellschaft mit Grillkäse und Würstchen versorgt. Auf dem Rasen sprachen Pfadfinder mit Konfirmanden, neuapostolische Jugendliche wurden von evangelischen und katholischen befragt, und die Gruppenleiter entwickelten Pläne für weitere Zusammenarbeit.
Vikarin Antje Jäkel und ihr Team waren zufrieden mit ihrem Experiment. Am Rathaus entstand eine lebendige Europafahne, im evangelischen Gemeindezentrum tobten die von der Wanderung leicht ermüdeten Jugendlichen sich aus und wurden zum Schluss von Popmusik in den großen Saal gelockt. DJ Blacksmith legte so überzeugend auf, dass nach einigem Zögern auch die Tanzfläche genutzt wurde.
Jugendpresbyter Benedikt Meckel bedankte sich bei allen, die mitgemacht hatten.
Im Auswertungsgespräch wandte sich Antje Jäkel an das Jugend-Team: „Es war toll, dass ich mit so vielen Unterstützern mein Praxisprojekt fürs Examen durchführen konnte“. Die Jugendlichen reagierten: „Das war ein guter Anfang für das Konfirmanden-Jahr. Wir konnten uns ganz locker mit den neuen Konfis unterhalten“. „Ich glaube, sie haben sich gut kennengelernt“, sagte eine. Eine andere: „Ich habe durch die Jugendschnade viel Neues in Brilon kennengelernt.“ Und noch einer: „Ich fand es toll, dass auf diese Weise Kontakte zwischen Pfadfindern, Konfirmanden, neuapostolischen Jugendlichen und Mitgliedern des Jugendparlament entstanden sind“. Man darf gespannt sein auf zukünftige gemeinsame Aktionen von Briloner Jugendeinrichtungen.

Im Alfred-Delp-Haus beweisen die Schnadegänger Teamfähigkeit

Vor dem Rathaus bekommen alle Informationen über das Jugendparlament Brilon

3- Das Veranstalterteam um Antje Jäkel (5.v.l.) und mit DJ Blacksmith (6.v.l.) ist zufrieden mit der ersten Briloner Jugendschnade