Emmaus-Gemeinde auf den Weg gebracht - Wiese-, Hohne-, Johannes- und Thomä-Gemeinde schließen sich zusammen

Erstellt am 13.06.2019

Von Hans-Albert Limbrock

Soest. Aus vier wird eins. In parallel stattfindenden Veranstaltungen sind die Gemeindeglieder von Wiese, Hohne, Thomä und Johannes über den baldigen Zusammenschluss der vier Kirchengemeinden und den künftigen Namen informiert worden. „Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Soest“ wird diese Innenstadt-Gemeinde ab dem 1. Januar 2020 heißen, denn dann soll die Vereinigung in Kraft treten.

Die Atmosphäre, so berichteten die Pfarrer Stefan Hegemann (Wiese), Thomas Gano (Hohne), Friedemann Kölling (Johannes) und Stefan Weyer (Johannes und Thomä) sei in den Versammlungen sehr gut gewesen. „Die Gemeindeglieder haben unsere Ausführung interessiert und konstruktiv aufgenommen“, resümierte Thomas  Gano und Stefan Weyer ergänzte: „Auch der neue Name stößt auf Zustimmung.“

Auf dem langen Weg zu diesem Zusammenschluss – bereits seit sechs Jahren sind die Protagonisten im Austausch – sind auch verschiedene andere Namen diskutiert worden, wie zum Beispiel „Maria-Apostel-Gemeinde“. Gano: „Aber das hat uns nicht wirklich überzeugt.“ Auch deshalb hat man sich Hilfe bei einer Agentur gesucht, die gemeinsam mit den Presbyterien jetzt den Vorschlag Emmaus-Gemeinde Soest erarbeitet hat.

Allerdings, so Wiesepfarrer Hegemann, solle man die Diskussion um den Namen ohnehin nicht allzu hochhängen. „Die Namen der Kirchen bleiben ja erhalten. Deshalb werden sich die meisten auch in Zukunft zu Wiese, Johannes, Hohne oder Thomä zugehörig fühlen.“

Dass es zu dieser Vereinigung keine wirkliche Alternative gibt, habe man in den Gesprächen miteinander sehr schnell festgestellt. Sinkende Gemeindegliederzahlen und fehlende Pfarrer hätten diesen  Schritt unausweichlich gemacht. Wenn Thomas Gano in den nächsten zwei  Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheidet, wird es maximal noch drei statt bisher vier Pfarrer geben.

Offen ist dabei auch noch, was mit der Stelle von Hegemann passiert, der zu 50 Prozent Pfarrer der Wiesegemeinde ist und die anderen 50 Prozent in das Leuchtfeuer-Projekt der Landeskirche investiert. Das aber läuft 2020 aus. „Hier sind wir in Gesprächen mit der Landesregierung und müssen abwarten, was dabei herauskommt“, erklärte Superintendent Dieter Tometten.

Für ihn hat  der Prozess der Vereinigung, der sich nun auf der Zielgeraden befindet, „belebende und befreiende Elemente“ gefördert: „Das alles ist mit viel Behutsamkeit geschehen. Dass wir das so angehen konnten, ist ein hohes Gut. Die Zeit ist jetzt einfach reif dafür, diesen Schritt zu gehen.“

Mit über 8500 Gemeindegliedern ist die Emmaus-Gemeinde künftig di größte in Soest und nach Lippstadt die zweitgrößte im Kirchenkreis. Aber diese Zahlen sind eher sekundär. „Wichtig“, so Kölling, „ist es, dass wir das künftig mit Leben füllen, sodass alle Gemeindeglieder dieses als einen echten Gewinn erleben und erfahren.“

Ob das auf Soester Stadtebene der letzte Zusammenschluss sein wird, ist für Stefan Weyer völlig offen: „Das wird natürlich spannend. Vielleicht gibt es irgendwann in Soest dann nur noch eine Kirchengemeinde mit vier Pfarrstellen. Aber das ist natürlich Zukunftsmusik.“

Sehen den Vereinigungsprozess auf der Zielgeraden (von links): Die Pfarrer Thomas Gano, Kai Hegemann, Stefan Weyer, Superintendent Dieter Tometten und Friedemann Kölling. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Superintendent Dieter Tometten: Die Zeit ist einfach reif, diesen Schritt zu gehen.

Thomas Gano: Die Gemeindeglieder begleiten den Prozess interessiert und konstruktiv.

Stefan Weyer: Vielleicht gibt es irgendwann nur noch eine Kirchengemeinde in Soest.