„Manege frei“ im Martin-Luther-Kindergarten - Fröhliche Kinder und Gäste feierten 120 Jahre

Erstellt am 20.06.2019

Von Kathrin Koppe-Bäumer

Arnsberg. Löwen und Tiger bewegen sich langsam auf der Bühne der Muffrika- Schützenhalle im Seufzertal. Der Martin-Luther-Kindergarten wurde 120 Jahre alt und die Kleinsten verwandeln in Ganzkörper-Tier- Kostümen die Bühne in eine Manege. Das Team vom Zirkus Pompitz baut das Drahtseilgestell auf, legt die Sitzplätze für Löwen und Jongleure auf den Boden, bereitet die Nägel und Glassplitter für die Fakire vor und begleitet jeden Auftritt mit kundigen Anleitungen, freundlichen Impulsen und Hilfsgriffen, die den Kindern Selbstvertrauen geben und  sie darin unterstützen, konzentriert mit Spaß, Ausstrahlung und Sicherheit das vorzuführen, was sie eine Woche lang mit den Zirkuspädagogen eingeübt haben.
Ganz selbstverständlich bewegen sich die Kinder auf der Bühne, laufen barfuß über das Drahtseil und halten noch einen Stab mit kreisendem Teller in der Hand, betreten als kämpferische Piraten die Bühne, balancieren und laufen auf einem großen Ball. Bezaubernd sind die farbenprächtigen Kostüme: die Jongleure treten in chinesischen Outfits auf, die Balancierer in Fräcken und roten Hosen, die Akrobaten in blau-weiß gestreiften Anzügen. Gespannt und manchmal atemlos folgt das Publikum den Darbietungen und bedankt sich am Ende mit lang anhaltemden Applaus.
Leiterin Christiane Kirsten dankte dem Zirkus Pompitz, den Kindern und ihrem Team, das im Hintergrund mit für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Jedes Kind bekam ein T-Shirt in der Lieblingsfarbe mit dem Kindergarten-Logo und einer „120“.

Die einstündige Zirkusaufführung war der Höhepunkt für Kinder und Erwachsene am Jubiläumstag. Zwei Jahre lang hatte das Pompitz-Team um Sponsoren geworben und rechtzeitig zum Jubiläum genug zusammengebracht, um eine Aufführung im Kindergarten für das große Fest vorzubereiten. Die Ev. Kirchengemeinde hatte sich beteiligt, die Bürgerstiftung Arnsberg und  die Ruth-und Klaus Bahlsen- Stiftung. Den Sponsoren wurde mehrfach gedankt.
Und dem Jubel-Kindergarten wurde herzlich gratuliert. Bürgermeister Ralf Paul Bittner, dessen Frau und ältester Sohn schon den Kinderharten besucht hatten, erinnerte an  die Zielsetzung der „Kleinkinderschule“ im Jahr 1899: Gutartige und fröhliche Kinder sollten erzogen werden. Die Zirkusvorstellung zeigte: Dieses Ziel wird bis heute verfolgt und erreicht. Thorsten Meier, Jugendpresbyter der Kirchengemeinde, der als Jugendlicher  Gruppenarbeit in dem Haus erlebt und mitgestaltet hat, in dem bis heute der Kindergarten untergebracht ist, gratulierte im Namen des Presbyterium. Silke Rother, Geschäftsführerin des Trägerverbunds, zu dem der Martin-Luther-Kindergarten gehört, brachte Glückwünsche und überreichte einen Geldbetrag, der dem ganzen Kindergarten einen Ausflug ermöglicht. Katy Hoffmann sprach im Namen des Elternrates ein Grußwort und Superintendent Dieter Tometten gratulierte schriftlich:“ Ich finde es lustig, dass ein Kindergarten 120 Jahre alt wird. Zeigt das nicht, dass in allem Alten richtig was Junges steckt? Natürlich zeigt es auch, dass man viel arbeiten muss, damit das Junge im Alten sich auch gut entfalten kann und das Leben weiter nach vorn trägt. Herzlichen Dank für Ihr Jungsein und für Ihr Arbeiten!“
Leckere Salate, Grillwürstchen und Durstlöscher aller Art stillten die körperlichen Bedürfnisse nach der Bühnenshow, ein Schminkstand, eine Hüpfburg, Infos über Zahnpflege und Alben mit Fotos aus der Kindergartenzeit, eine Tombola, Spiele und Gespräche ließen die Zeit bis zum Mini-Gottesdienst kurz erscheinen. Den gestalteten Pfarrerin Claudia Schäfer und Prädikant Christopher Decker mit der Handpuppe Wido Wiedehopf, der in der Kinderbibel wohnt und tolle Geschichten kennt. Zum Jubiläum erzählte er den Kindern von Gottes schönstem Geschenk,  dem heiligen Geist,  der alle Menschen immer wieder fröhlich sein lässt, sodass sie tolle Feste feiern können.