Wir war'n dabei- Eröffnung des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentags

Erstellt am 24.06.2019

Von Thomas Brüggestraße

DORTMUND – Baumkuchen und Gulasch? Mehr Vertrauen geht nicht, oder? „Und ob das schmeckt!“ Pfarrer Burkhard Krieger, Jugendpfarrer Frank Mönning und ihr Helferteam sind sich da absolut sicher. Sie haben das Zelt für die evangelische Kirchengemeinde Olsberg und Bestwig aufgebaut und warten am Mittwochabend auf der Schlemmer-Meile in der Kleppingstraße auf den ersten großen Ansturm nach den Eröffnungsgottesdiensten für den 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Einer ist gleich um die Ecke auf einem Platz am Ostwall, die Musik und die Freude der Leute hört man deutlich. Es ist proppenvoll. Am Friedensplatz und auf dem Hansaplatz sind auch Gottesdienste, und danach beginnt der „Abend der Begegnung“. Sowas funktioniert bei Essen und Trinken schon immer am besten, und so darf es nicht wundern, dass es die Straßen rauf und runter überall dampft und köchelt, verführerisch lecker riecht: Baumkuchen und Gulasch aus Olsberg, Briloner „Waldschnecken“ von den „Köchelnden Kirchen-Kerlen“, Wildschwein-Pfefferbeißer aus Marsberg, Erdbeeren und Joghurt aus Welver und der Börde, alkoholfreie Cocktails von den Reformierten aus Soest, von den Gemeinden aus Weslarn, Bad Sassendorf, aus Herzfeld, aus Möhnesee und Neuengeseke, „Bütterken“ und Limonaden aus Lippstadt: Einfach mal ankern und runterkommen!
Die Arnsberger haben knuffige Spiele mitgebracht: „Kran“ etwa – da halten zig Leute lange Strippen und bugsieren einen Greifer, mit dem man Klötze stapelt. Da ist Vertrauen und Zusammenarbeit gefordert, ebenso beim Spiel mit der mehrteiligen Regenrinne, durch die eine Kugel rollt. Wer baut im Laufschritt die längste Strecke, bevor die Kugel runterfällt?

Die Laune überall: Entspannt und fröhlich, auch wenn der Papierkram und das Beachten vieler Hygiene-Vorschriften Nerven kostete, wie etwa Susanne Wenselowski von der Soester Petri-Pauli-Gemeinde berichtete. Die Soester haben mit der Jugendkirche, dem Kirchencafé Vis-à-Wiese und den Freunden aus Werl und Ense eine schattige Oase der Ruhe und Gemütlichkeit am Adlerturm zugewiesen bekommen: Es gibt Westfälische Stullen 2.0, Muffi ns mit Speck und Pumpernickel ganz wie beim berühmten Soester Abendmahl, faire Brause und 120 Kilogramm Flusskiesel zum Bemalen: „Schutzengelsteine“ – das hat sich Gabi Wenner aus Werl ausgedacht, wo sie doch gebürtig aus Engelskirchen stammt.
Überall sieht man die grünen Tücher mit dem Kirchentagsmotto: „Was für ein Vertrauen!“ Die Soester und Arnsberger tragen quadratische Anstecker im Kirchentagsgrün: „Just married.“ steht drauf: „Mehr Vertrauen geht nicht.“ Eine schöne Botschaft, die überall gut ankam. So gelöst und entspannt darf's bleiben!