Eine Riesenpuzzle aus Stoffen, Fäden und Farben - Handarbeitscafé hat „Quilt der vielen Hände“ der Öffentlichkeit übergeben.

Erstellt am 19.07.2019

Von Kathrin Koppe-Bäumer

Mit Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, Pfarrer Rainer Müller und den Mitarbeiterinnen des HSK freuten sich die Frauen des Nähcafés über den „Quilt der vielen Hände“.

Brilon. Etwa 25 Frauen aus unterschiedlichen Nationen haben zusammen gearbeitet und ein gemeinsames Werk aus Stoffen, Farben und Fäden geschaffen. 42 Quadrate – jedes auf einem zugeschnittenen Untergrund individuell bestickt, mit Bildern und Symbolen geschmückt unter dem Motto „Mensch, Natur und Umwelt“ – bilden zusammen „den Quilt der vielen Hände“, wie ihn Initiatorin Heike Fritz aus dem Handarbeitscafé des ehrenamtlichen Vereins Kunterbunt bezeichnet. Von Januar bis April haben Frauen und Mädchen daran gearbeitet, die jüngste war sechs Jahre alt, eine der Handarbeiterinnen ist inzwischen leider schon verstorben.
Quilts – also Patchworkdecken oder -teppiche – kommen aus der Tradition der amerikanischen Siedler. Frauen trafen sich, brachten Stoff- und Wollreste mit, setzten sich zusammen, nähten und strickten und arbeiteten persönlichen Geschichten, Erfahrungen und Bilder ein.

Genau das passiert im Handarbeitscafé, wenn sich einheimische und neu zugezogene Frauen alle 14 Tage im Regenbogenraum des Evangelischen Gemeindezentrums treffen: „Bunte Vielfalt äußert sich in Gesprächen über kulturelle Besonderheiten und alltägliche Freuden und Nöte“, sagt Sabine Volmer, die als Vertreterin der Stadt Brilon diese multikulturelle Integrationsarbeit im Handarbeitscafé mitträgt. Sie freute sich, dass zur öffentlichen Präsentation des 2 mal 2,20 Meter großen Quilts Bürgermeister Dr. Christof Bartsch für die Stadt Brilon, Pfr. Rainer Müller für die Ev. Kirchengemeinde und auch Lisa-Marie Kleinehr und Magdalena Bedzinska vom Hochsauerlandkreis anwesend waren. Die beiden Frauen sind zuständig für die Vergabe der Komm-an-Mittel des HSK. Sie wollten dabei sein, um wahrzunehmen, wie die finanziellen Mittel in Integration umgesetzt werden. Vom Qulit zeigten sie sich sehr beeindruckt.
Damit Kunstwerke wie der „Quilt der vielen Hände“ oder in der Vorbereitung auf die Hansetage 2020 die bunten „Zelte der Begegnung“ in Brilon entstehen, ist Kooperation und vielfältige Unterstützung nötig. Heike Fritz dazu: „Auch wenn die Abteilung „Handarbeitscafé“ den Quilt gefertigt hat, ist doch immer das gesamte Team des Vereins Kunterbunt mitinvolviert. Das Annahmelager „Maxi“ versorgt uns mit gespendeten Stoffen, das Ladenteam ist das Gesicht von Kunterbunt und das Repair Café hat bei der Befestigung geholfen. Ganz besonders danken wir Claudia Ester von der „Stoffschmiede“. Sie hat uns für einen Sonderpreis alle Namen auf die Quadrate gestickt.“ Außerdem dankte sie Reni Adler und Dorothea Hülsmann, die mit ihr die Quadrate zusammengenäht haben.

Das Kunstwerk, das so viele Menschen zusammengebracht hat, ist jetzt im Foyer des Briloner Rathauses zu bewundern. Demnächst wird es im Kreishaus in Meschede aufgehängt. Am Ende seiner Wanderung wird es in der Ev. Stadtkirche in Kirche Brilon an sein Ziel kommen.