Ein letztes Mal Sommer in Pauli - Beliebte Konzertreihe wurde mit einem finalen Konzert eingestellt

Erstellt am 02.08.2019

Von Klaus Bunte

Soest. Alle 150 Programmzettel sind längst verteilt. In der Paulikirche ist es proppenvoll, Sitzplätze sind Mangelware. Für diejenigen, die auf den letzten Drücker zur Tür hereinkommen, werden Klappstühle herbei geschleppt. Diese große Nachfrage dürfte der schönste Lohn für die Mühen des Teams sein, das bisher die sommerliche Reihe „Sommer in Pauli“ organisiert hat. Dieser „Sommer“ ist jetzt für immer vorbei, und unwillkürlich kommt jedem Besucher der Satz in den Sinn: Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören.

Denn schön war dieses letzte Konzert tatsächlich. Zum einstündigen Finale der Reihe, in der die Konzerte normalerweise eine halbe Stunden dauerten, haben sich noch einmal acht Protagonisten zusammengetan, die alle schon mal in der beliebten Donnerstags-Reihe aufgetreten sind. Es sind sieben Dozenten der Soester Musikschule plus Kantorin Annette Elisabeth Arnsmeier, die künftig hier in der Paulikirche Orgelkonzerte anbieten und die Lücke somit füllen will. Es gehörte zum Konzept von „Sommer in Pauli“, heimischen Künstlern ein Forum zu geben, genauso wie jeweils einen Text zum Nachdenken vorzutragen.

Die Musiker haben besondere Sorgfalt walten lassen bei der Auswahl des Programms. Es gibt ruhige Jazz-Titel – keine Gassenhauer, eher Werke, die mehr Bekanntheit verdienten –, ruhige Klassik, fast meditativ, solo oder im Duett. Und fast zum Schluss erklingt Johann Pachelbels berühmter „Kanon in D“ im Oktett. Auch das Ensemble hört auf, als es am schönsten klingt. Am Ende – nach dem „Gedicht zum guten Schluss“, das es bei jeder Veranstaltung gab – spielt nur noch das Cembalo und begleitet den Choral „Wer nur den lieben Gott lässt walten“.

Eingestellt worden ist die Reihe „Sommer in Pauli“ nach acht Jahren in erster Linie, weil der Gesundheitszustand mancher Organisatoren keine Fortführung erlaubt. Zum Finale wären sicher gerne alle aus dem Team erschienen, aber es ging nicht – was Bände sprach.

Ein letztes Mal wartete am Ausgang der Klingelbeutel auf Spenden zum Erhalt der Paulikirche. Er ist reichlich gefüllt. Und da fragt man sich zwangsläufig: Sollte man wirklich aufhören, wenn es am schönsten ist?

Folgende Musiker ließen letztes Mal in der Reihe „Sommer in Pauli“ ihre Instrumente erklingen: Wolfgang Bargel (Gitarre), Henriette Böltz-Vogel (Oboe), Andrea Dully (Klarinette), Christoph Hengst (Cembalo), Jin Kim (Violine), Patrick Porsch (Saxofon), Ulrich Rikus (Cello) sowie Petri-Pauli-Kantorin Annette Elisabeth Arnsmeier, die demnächst anstelle der Reihe „Sommer in Pauli“ Orgelkonzerte anbieten will.