Rechtzeitig die richtigen Weichen stellen - Der neue Ratgeber der Stadt Soest beantwortet viele Fragen rund um das Thema Pflege

Erstellt am 09.08.2019

Wilko Lebkücher ist unter 02921/103-2201 telefonisch erreichbar.

Soest. Der neue „Ratgeber für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige“ der Stadt Soest ist erschienen. Autor des 170 Seiten umfassenden Bandes ist Wilko Lebkücher, trägerunabhängiger Pflegeberater bei der Stadt Soest. Er erläutert im Interview, welchen Mehrwert der Ratgeber für Betroffene bietet.

Frage: Herr Lebkücher, Sie bieten persönliche Sprechzeiten für eine Pflegeberatung an. Weshalb muss die Stadt dann zusätzlich noch einen gedruckten Pflegeratgeber herausgeben?

Lebkücher: Die persönliche Beratung ist gut besucht. Vergangenes Jahr habe ich 226 Beratungsgespräche geführt, vorwiegend mit Angehörigen von Menschen, die gepflegt werden - also mit deren Kindern oder Ehepartnern. Zum Abschluss dieser Gespräche biete ich jeweils den Pflegeratgeber als Nachschlagewerk für die komplexen Themen in wechselnden Pflegesituationen an.

Frage: Wie sehen die Inhalte des Ratgebers aus?

Lebkücher: Das sind unter anderem die Leistungen der Pflegeversicherung, Ermittlung der Pflegegrade, zahlreiche Hilfen für Zuhause, die Angehörigenberatung und Listen für alle heimischen Anbieter von Hilfeleistungen.

Frage: Der Pflegeratgeber wird von Ihnen in jedem Jahr aktualisiert und neu herausgegeben. Warum ist das nötig?

Lebkücher: Weil sich in vielen Bereichen rund um das Thema Pflege immer wieder etwas ändert. Da können Informationen aus dem Vorjahr schnell veraltet sein. Betroffen sind sowohl bundesweit gültige Rechtsvorschriften, aber auch Angebote hier direkt vor Ort. Da ist stets eine Menge in Bewegung.

Frage: Wie sieht es bei den Leistungen der Pflegeversicherung aus? Gibt es da etwas Neues?

Lebkücher: Die Höhe der Leistungen hat sich nicht verändert. Ich habe allerdings ein Merkblatt für den monatlichen Entlastungsbetrag entworfen, das sind bis zu 125 Euro von der Pflegekasse im Monat für anerkannte Unterstützungsangebote im Alltag. Das ist ein sehr wichtiger Baustein bei der Finanzierung der Pflege.

Frage: Gibt es in diesem Jahr besondere Schwerpunkte?

Lebkücher: Ich habe eine umfangreiche Checkliste eingepflegt mit den Themen, die man vor und zu Beginn der Pflegesituation schon durchführen kann. Die Themen Rollatoren und Badsanierung werden in der aktuellen Ausgabe ausführlich behandelt. Das ist Prophylaxe pur.

Frage: Welchen Appell richten Sie an die Soester Bürger?

Lebkücher: Ich möchte dafür werben, dass sich die Menschen möglichst früh und rechtzeitig damit beschäftigen, dass sie selber oder Familienangehörige zum Pflegefall werden können. Wer rechtzeitig die richtigen Weichen stellt, spart sich viel Zeit und möglicherweise auch Geld, wenn es ernst wird.

Frage: Wo bekommt man den Pflegeratgeber und wie viel kostet er?

Lebkücher: Der Ratgeber ist gegen eine Gebühr von 5 Euro im Rathaus in der Innenstadt zu bekommen; alternativ im Seniorenbüro, am Empfang im Erdgeschoss oder bei mir in der 2. Etage in Zimmer 3.12