Wenn Jesus bei der Klassenarbeit hilft Treffen für die neuen Konfirmanden / Sponsorenlauf soll Jugendprojekte fördern

Erstellt am 28.10.2019

Von Thomas Brüggestraße

SOEST. „Meine Noten in der Schule waren nicht die besten. Ich hab’s mal versucht mit dem Beten. Ganz fest habe ich gebetet – und was soll ich Euch sagen? Es hat geholfen! Ich habe endlich eine Zwei geschrieben!“ So habe sie zu der Überzeugung gefunden, dass das mit diesem Jesus und dem ganzen Drumherum gar keine so schlechte Sache sei –, dass es da durchaus wen gebe, der sich alle Sorgen und Nöte anhört, der sogar hilft. Auf diesem Weg sei sie zur Jugendkirche gekommen, gehöre jetzt mit zum Team. Mit Glanz in den Augen schaut die Schülerin in die Runde: „Probiert das selber mal aus – und … schämt Euch nicht!“

Sie setzt sich wieder zum Vorbereitungsteam – die Band ist wieder dran. Heute singen Marla Heimes, Katharina Griggel und Tabea Wollenweber. Joscha Ellersiek schlägt am Cajón den Rhythmus. Laura Rehr sitzt am Piano und singt mit, und Clara Suckrau und Matthis Eckhoff gehören noch mit dazu. Die Texte zu den peppig-eingängigen Liedern erscheinen über einen Beamer auf der Leinwand. Jan Hendrik Pantel ist der Techniker und steuert das alles über seinen Laptop. Er sucht übrigens dringend neue junge Leute, die ihn ablösen können. Informationen dazu gibt es in Soest bei der Jugendkirche. Es folgt eine Lesung: Matthäus, achtes Kapitel. Um Vertrauen geht es, dann ist die Band wieder dran.

Alle können mitsingen, und das tun sie auch hörbar ergriffen. Die Dame hinter mir schraubt ihre Stimme kraftvoll in die höchsten Höhen. „Ey Mama“, flüstert jemand neben ihr: „Das ist voll peinlich!“ – „Egal“, antwortet die Mutter: „Ich find’s toll hier…“.

So war es beim „Hugo“-Gottesdienst für die neuen „Konfis“, Eltern und Freunde aus der Region Ost – das sind die evangelischen Gemeinden aus Bad Sassendorf und Weslarn, aus Möhnesee und die Reformierten aus Soest. Einen ordentlichen Weg haben sie hinter sich, sind zum Kennenlernen gemeinsam losgezogen vom „Schiefen Turm“ in Soest nach Weslarn zur Urbanus-Kirche. In Soest gibt es erst einen „Kaninchentanz“: Alle sollen sich mal locker machen.

Dann geht es auf die Strecke: Erst zum Stadtpark, parallel zum Schwarzen Weg Richtung Heppen und auf Weslarn zu, an der Rosenau entlang. Acht Kilometer sind es insgesamt und unterwegs gibt’s Aufgaben. Schätzfragen zum Beispiel: Wie groß ist wohl ein Kreisverkehr? Wie hoch mögen wohl die Windräder unterwegs sein? In Weslarn ist Stopp für Gebäck und Getränke – freiwillige Helfer haben gebacken und die Bewirtung vorbereitet. Dann rein in den Bus und ab nach Völlinghausen zur Heilig-Geist-Kirche. „Die ganze Strecke zu laufen, wäre doch ein wenig zu anstrengend gewesen“, fand Leona Holler, Pfarrerin der Reformierten Gemeinde in Soest später nach dem Gottesdienst.

Als Sponsorenlauf war die Sache gestaltet: Jeder suchte sich Spender in der eigenen Familie, in der Verwandschaft und dem Freundeskreis, um für jeden gelaufenen Kilometer einen bestimmten Betrag zu bekommen. Das kommt alles in den großen Topf und soll Gutes tun, gemeinsame Jugendprojekte in der Region unterstützen.

Es war noch einmal ein sonniger Samstag. Wie es denn so war, bei dem Wetter eine weite Strecke zu laufen? Unterhaltsam und kurzweilig, so ist zu hören. Warum sie sich für den Konfirmationsunterricht angemeldet haben? „Ich mach’s für die Oma“, sagt jemand. „Ja, für die Familie“, pflichtet jemand bei. „Naja, ich spiele eigentlich Basketball“, erzählt eins der Mädchen: „In der Oberliga. Ich werde Trainingsstunden verpassen.“ Kein Training, kein Einsatz bei den Spielen, das seien die Regeln. Sie hoffe, dass die Leute Rücksicht nehmen in der Mannschaft und eine Ausnahme machen.

Die Konfirmanden aus Weslarn, Bad Sassendorf, Möhnesee und der Reformierten Gemeinde nutzten jetzt ein gemeinsames Wochenende, um sich besser kennenzulernen. Fotos: Thomas Brüggestraße

Beim Gottesdienst war natürlich auch die HUGO-Band wieder dabei.