Energiewende in Kirchengemeinde

Erstellt am 09.12.2022

Neheim muss alte Heizungsanlage in der Kirche umrüsten

Auf sie warten große Herausforderungen (von links): Pfarrer Dr. Udo Arnoldi, Presbyteriums-Vorsitzende Pia Marie Buckemüller und Gemeindeschwester Michaela Hollein. Foto: Toni Nitsche

Von Toni Nitsche

Neheim. Die Energiekrise trifft die Evangelischen Kirchengemeinde Neheim hart. Zwar ist das Gemeindehaus schon auf Erdwärme umgestellt, doch die Kirche hat eine alte Heizungsanlage, die viel Gas verbraucht. Auf Empfehlung der Landeskirche wird die Kirche daher  vom 8. Januar bis Ende März geschlossen bleiben. Die Gottesdienste werden im Gemeindehaus abgehalten. Um Schäden an der Orgel und dem Gebäude zu verhindern, muss die Kirche trotzdem etwas beheizt werden.  Damit die Kosten in Zukunft gesenkt werden können, ist im kommenden Jahr eine Sanierung der Heizung vorgesehen. Zudem wird eine Wärmepumpe installiert werden. Auch eine Solaranlage soll auf das Dach des Gemeindehauses kommen.

„Hier laufen im Moment enge Absprachen mit dem Klimamanager des Kirchenkrieses“, berichtet die Vorsitzende vom Presbyterium, Pia Marie Buckemüller. Derzeit werden Angebote reingeholt. Die Kostenübernahme ist noch nicht ganz geklärt.  Der Haushalt der Neheimer Gemeinde liegt bei 250.000 Euro. Aus Überschüssen der vergangenen Jahre soll ein Teil der Renovierung mit finanziert werden.

Auch hofft Pfarrer Dr. Udo Arnoldi auf Spendengelder, mit denen die Gemeinde bei wichtigen Projekten in den vergangenen Jahren unterstützt wurden. Die Spenden beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 15.000 Euro. „Damit konnten wir Dinge finanzieren die wir uns sonst nicht hätten leisten können“, so Arnoldi. Auch die Uhr am Turm und die Elektronik der Glocken sind defekt und müssen repariert werden. In den vergangenen zwei Jahren hat die Kirche ein neues Beleuchtungskonzept bekommen.

Ehrenamtliche dringend gesucht

Eine positive Nachricht konnten Pfarrer Dr. Udo Arnoldi, Gemeindeschwester Michaela Hollein und Pia Marie Buckemüller aber auch vermelden.  Larissa Hachmann-Figgen, die in der Kirchengemeinde Neheim  aktuell ihren Probedienst abhält, wird der Gemeinde bis zum Sommer des kommenden Jahres erhalten bleiben. Die Stelle wird von einer halben auf eine dreiviertel Stelle erhöht. Im Juni des kommenden Jahres bekommt sie dann ihre Beauftragung als Pfarrerin. Wo die Oeventroperin nach dem 25. Juni arbeiten wird, ist allerdings noch offen.

Wie Pia Marie Buckemüller berichtete, fehlt es in der Gemeinde an ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Es ist schwierig, Leute zu finden, die dauerhaft dabei bleiben und Aufgaben übernehmen“, so die  Presbyteriums-Vorsitzende. Das Presbyterium versuche immer wieder, Ehrenamtliche zu finden, doch keiner wolle sich binden. Häufig hören die bereitwilligen Gemeindemitglieder nach einiger Zeit wieder auf. Die Arbeit bleibe so immer wieder an den gleichen Leuten hängen. Das Presbyterium würde sich gern breiter aufstellen sowie Arbeit und Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Im Bereich Lektoren und Küsterdienst aber auch in der Öffentlichkeitsarbeit werden dringend helfende Hände gesucht.

Gemeindeschwester Michaela Hollein hat die Leitung der Frauenhilfe übernommen und sie wird ab  Januar zusätzlich die Seniorenarbeit verantworten. Die Frauenhilfe hat bisher Hella Bilstein geleitet und beim Seniorenkreis gibt Ursula Mex den Staffelstab weiter.

Die Evangelische Kirchengemeinde Neheim setzt einen Schwerpunkt künftig bei der Kinder- und Jugendarbeit. Dazu wurde der Konfirmandenunterricht umgestellt. Seit drei Jahren beginnt dieser schon in der dritten Klasse und setzt sich später in der achten Klasse fort. „Wir gehen an sechs Grundschulen und haben insgesamt sieben Klassen. Das ist für uns deutlich mehr Arbeit“, berichtet Dr. Udo Arnoldi. Für die Schüler und Schülerinnen der dritten Klasse wurden extra Gottesdienste eingeführt, die sehr gut besucht werden.

Sorgen bereitet der Gemeinde in Zukunft die Besetzung der Pfarrstellen. Wenn Dr. Udo Arnoldi in drei Jahren in den Ruhestand geht, wird seine Stelle nicht neu besetzt. Lediglich Pfarrerin Gabriela Hirsch rutscht von einer halben auf eine ganze Stelle. Der Kirchenkreis 7 (Meschede, Sundern, Neheim-Hüsten und Arnsberg), der aktuell sieben Pfarrstellen hat, wird bis Sommer 2023 ein Pfarrstellenkonzept entwickeln. In den kommenden Jahren ändern sich die Zahlen der Gemeindemitglieder und der dazu gehörigen Pfarrstellen.

Die Kirchengemeinde bittet in diesem Jahr um finanzielle Unterstützung für die digitale Technik und der Arbeit des Posaunenchores

 

Termine

18. Dezember gibt es einen kleinen Adventsmarkt der „Konfi-Kids“ in den Jugendräumen. Am 26. Dezember ist „Gemeinsam und Gemütlich“, Weihnachten im Gemeindehaus. Dieses Angebot ist nicht nur für Bedürftige. Am 30. April gastiert der Rainbow Gospel-Chor in der Evangelischen Kirche ein Neheim.