Bewegung für Leib und Seele

Erstellt am 04.08.2023

Siebte klimafreundliche spirituelle Wanderwoche im Sauerland

Bunt wie ihre Kleidung waren die Teilnehmer:innen der Klimawanderung. Fotos: Simone Pfitzner

Von Kathrin Koppe-Bäumer

Brilon/Marsberg. Fünfundzwanzig Teilnehmende hatten großen Spaß an diesem sportlichen und geistlichen Angebot von Regionalpfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer und Seelsorge-Referentin Simone Pfitzner. Seit Corona sind mehr als die Hälfte von ihnen dabei geblieben. Neue kamen aber auch hinzu. Die Gruppe setzte sich zusammen aus Einheimischen und Gästen aus Paderborn, Bünde, Heilbronn und dem Ruhrgebiet. Diese bunte Mischung erwies sich als äußerst belebend. Schnell kamen die „Neuen“ in Kontakt mit den „Alten“. Gesprächsanlässe boten die anregende Natur, die Gesprächspartner und -partnerinnen, die unterwegs aufgesucht wurden, und die Impulse der beiden Leiterinnen.

„Ich wohne hier in der Gegend, kenne aber viele der Orte, die wir gesehen haben, nicht.“ So staunten manche aus der Gruppe. Aufschlussreich war die Führung durch die „Essenthoer Mühle“, in der gerettete Tiere aufgenommen werden, und das Gespräch mit der verantwortlichen Biologin Anna Reichel über Wildvögel-Rettung und ihre Sorge um und für andere wilde Tiere. Sogar zwei Pfauen haben zurzeit Asyl in der Mühle gefunden. Die Enkelin führt heute die Arbeit des Gründerpaares Limpinsel mit Herz und Verstand weiter. Zu hoffen ist, dass durch öffentliche Gelder eine Stelle für sie finanziert werden kann. Sonst ist die Zukunft der Rettungsstation sehr ungewiss. Die Mitglieder der Wandergruppe versprachen, von ihren Erfahrungen in ihren Bekanntenkreisen zu erzählen.

In Welleringhausen, kurz hinter der hessischen Grenze, stellten die Evangelische Pfarrerin Stefanie Stracke und der Schreiner Friedrich Behlen, ein Mitglied des Kirchenvorstands, die Geschichte der Wehrkirche im Dorf vor und sprachen mit Begeisterung von der Kooperation von Dorfgemeinschaft und Kirchengemeinde. Über Wehrhaftigkeit als Quelle für Standhaftigkeit, berechtigten Widerspruch und Resilienz wurde auf dieser Wanderung nachgedacht. Horst Frese aus Düdinghausen brachte in seiner bekannten freundlichen und humorvollen Art wichtige Aspekte der Geschichte der ehemaligen Grafschaft Düdinghausen unters Volk.

Auch Gruppenmitglieder hatten sich diesmal an der Vorbereitung der Wanderwoche beteiligt. Sie führten die Gruppe zu bekannten Seelenorten: zur „Friedenskappelle auf dem Ruthenberg“, zum  „Goldenen Pfad“ auf der Niedersfelder Hochheide und zur gastfreundlichen „Eiche im Ohl“. Abschluss feierten alle zusammen mit Schwester Ignatia in der Kirche des Bergklosters Bestwig. Die Andacht bot Raum für Dankbarkeit, Erinnerungen und die Weitergabe eines persönlichen Segensspruchs an jede und jeden Beteiligten.

Simone Pfitzner und Kathrin Koppe-Bäumer sind froh, dass trotz der Bauarbeiten im Eisenbahntunnel und auf Landstraße mit Hilfe des Schienenersatzverkehrs die meisten Start-und Zielpunkte für Öffentliche Verkehrsmittel erreichbar waren. „Manche benutzten so seit langer Zeit mal wieder eine Eisenbahn“, schmunzelten sie. Sie freuen sich auf die 8. Wanderwoche im September und planen schon fürs nächste Jahr: „Dann wollen viele wieder mitkommen. Einige aus der Gruppe haben schon Wanderrouten für 2024 vorgeschlagen.“

Brotbrechen auf der Niedersfelder Hochheide durfte natürlich nicht fehlen.

Leib und Seele baumeln lassen der Seelenort „Eiche im Ohl“ ist dafür bestens geschaffen.