Er wollte die Welt verändern

Erstellt am 11.08.2023

Kinofilm widmet sich Walter Kaufmann und wird in Brilon gezeigt

Walter Kaufmann – Welch ein Leben!

Brilon. „Walter Kaufmann - Welch ein Leben! Ein Jahrhundertleben in 101 Minuten“ ist der Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies, der in Brilon am 30. August um 19 Uhr im Cineplex in einer Sondervorführung gezeigt wird. Dabei wird auch die Regisseurin Karin Kaper anwesend sein. Die Schirmherrschaft hat die Antisemitismusbeauftragte in NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Eine zusätzliche Schulvorführung im Kino gibt es am 31. August, ebenfalls mit der Regisseurin.

Der Film beleuchtet das Leben des jüdischen Schriftstellers Walter Kaufmann, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, und der selbst durch den Kindertransport nach England gerettet wurde. Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist: im Leben des in Berlin geborenen und am 15. April 2021 im Alter von 97 Jahren gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf einzigartige Weise historisch bedeutende Ereignisse wider.

Er war ein Mann, der die Welt begreifen, beschreiben, verändern wollte. Nach langen Jahren des Exils in Australien entschied er sich bewusst 1956 für ein Leben in der DDR. Dank seines australischen Passes, den er zeit seines Lebens behielt, bereiste er als wahrer Kosmopolit die ganze Welt.

Der Film folgt seinen wesentlichen Lebenslinien: den katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, der Bürgerrechtsbewegung in den USA, dem Prozess gegen Angela Davis, der Revolution in Kuba, den Atombombenabwürfen in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, dem Zusammenbruch der DDR. Alles Themen, die uns bis heute beschäftigen.

Im Film wird auf imponierende Weise deutlich, wie Walter Kaufmann bis zu seinem letzten Atemzug gegen den erschreckenden Rechtsruck sowie zunehmenden Rassismus und Antisemitismus unserer Tage kämpfte. Es ist tröstlich, dass als Vermächtnis dieses großen Zeitzeugen nicht nur seine Bücher, sondern auch der Dokumentarfilm bleiben werden, die alte und junge Zuschauer in ihren Bann ziehen.