Land NRW ehrt Jürgen Prigl

Erstellt am 23.02.2024

Dombaumeister im Ruhestand bekommt in Düsseldorf Landesverdienstorden verliehen

Für sein jahrzehntelanges Engagement für die Wiesenkirche ist Jürgen Prigl jetzt von Ministerpräsident Hendrik Wüst mit dem Verdienstorden des Landes NRW ausgezeichnet worden. Foto: Ralph Sondermann

Soest/Düsseldorf. Jürgen Prigl, langjähriger Dombaumeister der Wiesenkirche und offiziell inzwischen im Ruhestand, ist in Düsseldorf mit Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Neben Prigl haben fünfzehn weitere Männer und Frauen diese Auszeichnung aus den Händen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst für ihre ganz unterschiedlichen Verdienste erhalten.

Die Wiesenkirche, so der Ministerpräsident in seiner Laudatio, sei  in Soest  ein imposantes, über 700 Jahre altes Denkmal der Gotik. Heimat einer starken evangelischen Gemeinde. Und stolzes Symbol für alle, die in der Hansestadt Soest leben. Dass die Wiesenkirche heute in neuem Glanz erstrahlt, ist vor allem Jürgen Prigl zu verdanken. Er hat dort rund drei Jahrzehnte als Dombaumeister gewirkt. Und das mit großem Erfolg und sichtbaren Ergebnissen“, lobte Wüst.

Im Oktober 2027 soll die Wiesenkirche bekanntlich zum ersten Mal seit vierzig Jahren ohne Baugerüst zu sehen sein. Der Weg dahin ist noch voller Hürden. Aber der neue Dombaumeister nimmt die Herausforderung an: Nach und nach wird der südliche Nebenchor gesichert. Sieben neue Glocken in einem neuen Glockenstuhl komplettieren das Glockenspiel. Die Glaskunst an der Wiesenkirche wird mit 17 neuen Fenstern vollendet.

Jürgen Prigl investiert neben dem Beruf auch viel Freizeit in seine Wiesenkirche. Er entwirft Teile der Ausstattung und sammelt Spenden. Er tauscht sich in der „Soester Runde“ mit anderen Experten aus, forscht, publiziert und gibt sein Wissen an Jüngere weiter. Aus der Runde entsteht 2003 die EACD, die „European Association of Building Crafts and Design“.

Jürgen Prigls Engagement ist ebenso beeindruckend wie umfassend: So entsteht 2006 nach sieben Jahren Arbeit in seiner Freizeit eine „Kinderfeldkirche“.  Eine Feldkapelle aus Bauresten der Wiesenkirche. Prigl leitet dieses integrative Projekt, an dem Hunderte Freiwillige beteiligt sind. Aber für Jürgen Prigl geht es um noch mehr:  Er möchte das immaterielle Kulturerbe des Bauhüttenwesens erhalten. Und 2020 wird die „Westfälische Bauhütte an St. Maria zur Wiese“ durch die UNESCO offiziell als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt. Zu dieser Auszeichnung kam jetzt eine weitere hinzu.

Er spüre ein „alles durchdringendes Gefühl der Dankbarkeit“, hat Prigl im Vorfeld der Ordensverleihung formuliert.

Der Verdienstorden des Landes ist eine der höchsten Auszeichnungen und wurde 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau gestiftet. Als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit wird er an besonders engagierte Persönlichkeiten verliehen.